Medizinstudenten halten wenig von der Landarztquote

Wie soll der Ärztemangel bekämpft werden? Philipp Röslers Vorschläge bleiben umstritten.

Veröffentlicht:

KÖLN (iss). Die von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler vorgeschlagenen Maßnahmen zur Bekämpfung des Ärztemangels stoßen beim medizinischen Nachwuchs auf wenig Begeisterung. Weder die Abschaffung des Numerus Clausus noch die Einführung einer Landarztquote sind nach Einschätzung der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) sinnvoll.

Die Studierenden fordern stattdessen bessere Weiterbildungs- und Ausbildungsbedingungen für Ärzte auf dem Land. "Dies ist die einzig ursächliche und nachhaltige Therapie für das erkannte Problem", teilt der bvmd mit.

"Aus unserer Sicht hat das Auswahlverfahren zum Medizinstudium mit dem Landarztmangel faktisch nichts zu tun", sagt bvmd-Präsident Dominique Quart. Deshalb müssten diese Themen separat betrachtet werden. Wenn man mehr Bewerbern den Zugang zum Medizinstudium ermöglichen wolle, müssten die Länder mehr Geld für eine höhere Anzahl von Studienplätzen zur Verfügung stellen. "Die Qualität der Ausbildung weiter zu verbessern ist für uns ganz klar oberstes Ziel", sagt Quart.

Keine Gnade findet in seinen Augen auch die Landarztquote. Dann müsste sich ein Bewerber elf Jahre im Voraus festlegen, wie er später arbeiten möchte. "Das wäre eine unverhältnismäßige Einschränkung der beruflichen Wahlmöglichkeiten nach dem Medizinstudium."

Lesen Sie dazu auch das Interview mit Philipp Rösler: "Wo sich ein Arzt niederlässt, hängt auch mit der Honorierung zusammen"

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Berufsverbände

Radioonkologen sind jetzt im SpiFa vertreten

Fachgruppen-Vergleich

In der Dermatologie kommt jeder zweite Euro über die Privatmedizin

Kooperation | In Kooperation mit: dem Tag der Privatmedizin
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Lesetipps
Ein Hinweisschild mit Bundesadler vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

© Uli Deck/picture alliance/dpa

Update

Urteil

Bundesverfassungsgericht: Triage-Regelung nicht mit Grundgesetz vereinbar