Ärztetag

Montgomery contra Termingarantie

Auftakt des 117. Deutschen Ärztetages: Während BÄK-Chef Montgomery in seiner Eröffnungsrede Forderungen an Minister Gröhe richtet, mahnt der die Ärzte zu einem offenen Umgang mit ärztlichen Fehlern.

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DÜSSELDORF. Die Ärzte wollen bei der geplanten Ausrichtung der Krankenhäuser auf mehr Behandlungsqualität mitbestimmen. Der Präsident der Bundesärztekammer, Professor Frank Ulrich Montgomery, warnte die schwarz-rote Koalition am Dienstag zum Auftakt des 117. Deutschen Ärztetags in Düsseldorf davor, das geplante neue Qualitätsinstitut zur Messung von Behandlungserfolgen über die Köpfe der Mediziner hinweg zu gründen.

Das Institut dürfe keine reine "Verwaltungsbehörde" werden. Vielmehr müsse in den Gremien der "ärztliche Sachverstand führend verankert" sein. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sagte, das Institut sei "ohne einen deutlichen Beitrag der medizinischen Fachwelt" nicht vorstellbar. Es werde aber unabhängige wissenschaftliche Arbeit leisten.

Von den Ärzten forderte Gröhe eine angemessene "Fehlerkultur". Behandlungsfehler dürften "nicht unter den Teppich gekehrt werden". Andererseits habe das Gesundheitswesen aber auch keinen "Generalverdacht" verdient.

Die von der schwarz-roten Koalition geplante gesetzliche Termingarantie von vier Wochen bei Fachärzten lehnte Montgomery ab. Ärzte könnten die Überweisung von Patienten selber besser organisieren als die geplante "Terminservicestelle". (dpa)

Lesen Sie dazu auch: Ärztetag: Gröhe kündigt Masterplan "Medizinstudium 2020" an Montgomery: "Die bessere PKV-Vergütung führt zu schnelleren Terminen" Ärztetag: So verlief Gröhes Premiere

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