NRW plant Aktionspaket gegen Ärztemangel

ESSEN (iss). Zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung vor allem auf dem Land will der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) ein Maßnahmenpaket auf den Weg bringen.

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Dazu werde er noch im März einen Entwurf in das Landeskabinett einbringen, kündigte Laumann auf dem Gesundheitskongress des Westens in Essen an. "Wir können jetzt noch zu einem Zeitpunkt handeln, an dem das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen ist." Zwar gebe es mit Ausnahme einzelner Regionen in Nordrhein-Westfalen noch keinen Ärztemangel. Angesichts der Altersstruktur der Hausärzte seien aber Probleme abzusehen. "Wir müssen uns mit einer konzertierten Aktion zwischen KVen, Kammern, der Landesregierung und den Krankenkassen daran machen, das Problem zu lösen."

Im Kabinettsbeschluss will Laumann die Maßnahmen festlegen, die das Land übernehmen kann. Dazu zählen Stipendien für junge Ärzte, die zur allgemeinmedizinischen Weiterbildung in unterversorgte Gebiete gehen. "Ich schließe auch nicht aus, dass wir bei der Übernahme oder dem Aufbau von Praxen in unterversorgten Gebieten einmalig Zuschüsse zahlen." Für diesen Bereich sollen im Landeshaushalt 1,5 Millionen Euro bereitgestellt werden. Das Ministerium will auch die Zahl der Professuren für Allgemeinmedizin an den medizinischen Fakultäten erhöhen.

Ergänzt werden soll der Beschluss durch Anlagen, in denen verbindlich die Verantwortung der anderen Beteiligten geregelt wird. "Die KVen müssen kleinere Planungsbezirke schaffen, damit sie Zuschläge für unterversorgte Gebiete zahlen können", sagte Laumann. Wichtig sei auch die Förderung von Weiterbildungsplätzen in ländlichen Gebieten. Gemeinsame Anstrengungen seien angesichts der Altersentwicklung in der Bevölkerung unabdingbar.

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