Österreichs Apotheker wollen das Versorgungs-Monopol

WIEN (ine). In Österreich fordern Apotheker von der neuen Regierung, dass Ärzte künftig keine Praxisapotheken mehr eröffnen dürfen und die Aut-idem-Regelung landesweit umgesetzt wird.

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Derzeit gibt es in Österreich 1248 Apotheken und 962 Landärzte mit Hausapotheken. Diese Konkurrenz sieht Heinrich Burggasser, Chef der Apothekerkammer, nicht gerne. Seine Kritik: Praxisapotheken seien mit ihrem kleinen Medikamentenvorrat nicht in der Lage, die Versorgung sicherzustellen.

Damit bringt er die Ärzte gegen sich auf. "In einem kleinen Land mit vielen ländlichen und abgelegenen Strukturen sollte die Direktabgabe die Regel und nicht die Ausnahme sein", sagt Walter Dorner, Präsident der Österreichischen Ärztekammer in Wien. Er bleibt bei seiner Forderung, die er im April angesichts der anstehenden Gesundheitsreform aufgestellt hatte, dass künftig alle Vertragsärzte eine eigene Apotheke betreiben können. Seit 2006 ist dies unter bestimmten Bedingungen nur Ärzten auf dem Land erlaubt (wir berichteten). Mit dem Zubrot, das sich Ärzte mit der Medikamentenabgabe verdienen können, soll ihnen unter anderem die Niederlassung auf dem Land schmackhaft gemacht werden.

Auch den Vorstoß der Apotheker für eine Aut-idem-Regelung zur Senkung der Arzneimittelkosten weist Dorner zurück. Aut idem verunsichere Patienten und gefährde die Behandlungserfolge.

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