Asklepios Klinik

Parchim bangt um Pädiater – Landtag ratlos

In der Pädiatrie fehlen Ärzte. Der Landtag ist machtlos.

Veröffentlicht:

Schwerin. Keine Fortschritte, nur unterschiedliche Lösungsvorschläge für den Erhalt der Pädiatrie an der Asklepios Klinik Parchim: Die Landtagsdebatte in Schwerin zur stationären Versorgung in Parchim zeigte die geringen Einflussmöglichkeiten der Landespolitik bei regionalen Versorgungsproblemen.

Hintergrund sind seit Monaten anhaltende Probleme des privaten Klinikbetreibers, die Abteilung mit Pädiatern zu besetzen. Die Kinderstation musste deshalb geschlossen werden. In Parchim hatte die angespannte Situation schon zu unterschiedlichen Initiativen der Bevölkerung und zu Demonstrationen geführt. Die Landtagsparteien reagieren darauf mit unterschiedlichen Vorschlägen. Die CDU sieht die Ursachen der Probleme nicht in der privaten Trägerschaft.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Sebastian Ehlers, sagte: „Kinderärzte fehlen überall. Deswegen hilft dem Standort Parchim auch keine langatmige Kapitalismuskritik weiter.“ Ehlers setzt auf langfristige Lösungen durch erhöhte Ausbildungskapazitäten und attraktivere Bedingungen für Pädiater.

Linke wollen Ärztepool

Den Linken reichen solche Absichtserklärungen nicht. Sie fordern die Bildung eines Ärztepools unter dem Dach der Landeskrankenhausgesellschaft. Darin könnten nach Ansicht des Gesundheitsexperten Torsten Koplin pensionierte Mediziner gelistet werden, die bei Bedarf vorübergehend aushelfen.

Koplin möchte auch prüfen lassen, ob kubanische Ärzte für Praktika in Parchim gewonnen werden können. Seine Fraktionskollegin Jaqueline Bernhardt warf der Klinikleitung in Parchim vor, „dass sie sich unwillig zeigt, aus eigener Kraft die Personalengpässe zu überwinden“. Sie erinnerte Asklepios an den Versorgungsauftrag in Parchim.

Die Linken sehen das über Parchim hinausgehende Problem in der stationären Pädiatrie. Sie regen deshalb an, die Kinder- und Jugendmedizin vom DRG-System abzukoppeln und eine Selbstkostenerstattung einzuführen.

Die Sozialdemokraten sehen Asklepios und das Gesundheitsministerium gefordert, sich gezielt um die Rückgewinnung von Personal zu bemühen. Außerdem sollen mögliche Kooperationen mit anderen Standorten geprüft werden, heißt es. (di)

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Das könnte Sie auch interessieren
Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken