KOMMENTAR

Reformen mit Risiken

Von Sabine Schiner Veröffentlicht:

Mehr Geld, weniger Bürokratie, eine hohe Versorgungsqualität und freie Arztwahl für Patienten - diese Forderungen klingen vertraut. Gestellt werden sie allerdings nicht etwa von deutschen Ärzten, sondern von Haus- und Fachärzten in Österreich.

Dort bringt die von der Regierung geplante Gesundheitsreform die Ärzte auf die Barrikaden. Sie haben einen Krisengipfel einberufen, planen eine Großdemo und sogar Praxisschließungen während der Fußball-EM. Die Ärzte sind sauer. In den letzten zwei Jahren hat sich nur wenig zu ihrem Vorteil bewegt - trotz vieler Verhandlungen mit Politikern. Bereits am Mittwoch soll die Reform vom Ministerrat beschlossen werden.

Österreichs Politiker tun so, als wäre die Gesundheitsreform ein Kinderspiel. Doch eigentlich bräuchten sie dringend politische Nachhilfe. Nur: woher? Ein Blick in die Nachbarländer zeigt: Von dort kann Nachhilfe nicht kommen.

In der Schweiz droht eine Machtverschiebung zugunsten der Krankenkassen, in Frankreich hat die Regierung - wieder einmal - den Rotstift im Gesundheitswesen angesetzt. Und in Deutschland ist spätestens seit dem Ärztetag in Ulm klar: Politiker können Reformen auch ohne ehrliche Diskussionen über Unterfinanzierung und heimliche Rationierung durchsetzen - und ohne darauf zu hören, was Ärzte zu sagen haben. Der Preis allerdings ist hoch: Auf der Strecke bleibt die qualifizierte Versorgung auf hohem Niveau.

Lesen Sie dazu auch: Österreichs Ärzte setzen weiter auf Protestaktionen

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar

Ein Anfang ist gemacht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neue Empfehlungen

pAVK-Therapie konservativer denn je

Lesetipps
Eine Ärztin spricht mit einer Patienten per Video

© agenturfotografin / stock.adobe.com

FAQ zum Videokontakt

Videosprechstunde – das gilt für Praxisteams

Sehen sich durch die Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation des HÄPPI-Projekts bestätigt: Die Vorsitzenden des Baden-Württembergischen Hausärztinnen und Hausärzteverbands Professorin Nicola Buhlinger-Göpfarth (li.) und Dr. Susanne Bublitz.

© Bild links: Georg Johannes Lopata / axentis.de | Bild rechts: Ines Rudel

Update

Ergebnisse des Pilotprojekts in Baden-Württemberg

Wenn der Wandel zur Hausarztpraxis 2.0 HÄPPI macht