Rücktritt beim MDK in Niedersachsen

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HANNOVER (cben). Jürgen Vespermann, Geschäftsführer des MDK Niedersachsen, hat seit 2001 deutlich mehr Gehalt bezogen, als ihm als Beamter zusteht. Die beiden ehrenamtlichen Vorsitzenden des MDK-Verwaltungsrats, Rolf Wille und Heinz-Joachim Barchmann, hatten die Zulagen im Alleingang beschlossen und sind nun nach einer Krisensitzung zurückgetreten.

In einer Sitzung am Freitag soll geklärt werden, wie der Vorgang rechtlich zu bewerten ist. Vespermann ist bis zur nächsten Sitzung des Verwaltungsrates am Freitag im Urlaub. Der Stellvertreter Wolfgang Seger führt unterdessen die Geschäfte. Niedersachsens vdek-Chef Jörg Niemann, sprach von "Vertrauensbruch". Niemann: "Wir werden die Ereignisse konsequent aufarbeiten und fordern das Geld zurück."

Insgesamt dreht es sich um eine Summe von 140000 Euro. Statt der monatlichen 6400 Euro (Beamtengehaltsstufe B 3) hat Vespermann rund 8000 Euro kassiert. Dem Landesprüfungsausschuss waren die Zahlungen während der alle fünf Jahre stattfindenden Prüfung aufgefallen. Darauf hatte er am Dienstag den Finanz- und Grundsatzausschuss des MDK, der die Sitzungen des Verwaltungsrates vorbereitet, informiert.

Schon in den 90er-Jahren war zusätzliches Geld ohne Zustimmung des Verwaltungsrates an Vespermann geflossen. 1999 aber hatten die beiden damaligen Verwaltungsratsvorsitzenden die Zahlungen gestoppt.

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