Ärztemangel in Dithmarschen

Runder Tisch soll es richten

Die Versorgungslage im Westen Schleswig-Holsteins wird langsam prekär. Das Ministerium will nun zwischen Praxen und Kliniken moderieren.

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KIEL. Ein "Runder Tisch Dithmarschen" soll die Versorgungsprobleme der Region im Westen Schleswig-Holsteins lösen. Das Gesundheitsministerium hat der Forderung des Landrats bereits zugestimmt und will moderieren.

Landrat Jörg Klimant schwebt ein Sektoren übergreifendes Handeln vor, weil nach seiner Einschätzung weder die Klinik noch die Praxen die wachsenden Probleme des anderen Sektors kompensieren können. Als Beispiele nannte er:

Ambulanter Sektor: derzeit sind acht von 97 Hausarztstellen im Kreis nicht besetzt. 40 Prozent der praktizierenden Hausärzte sind älter als 60 Jahre und werden bis 2020 ihre Praxis aufgeben. Viele erwarten, dass sie keinen Nachfolger finden.

Stationärer Sektor: das Westküstenklinikum (WKK) Heide hat schon jetzt die bundesweit höchste Zahl an Kurzaufenthalten und kann den Andrang in der Zentralen Notaufnahme nur mit Mühe bewältigen. Personell und wirtschaftlich sieht Klimant das Haus nicht in der Lage, Teile der ambulanten Versorgung zu übernehmen.

"Das neue Modell sollte dafür geeignet sein, es auf andere Regionen zu übertragen", sagte Klimant bei der Konferenz Vernetzte Gesundheit in Kiel. Er sieht Krankenkassen, Kreis und Kommunen in der Finanzierungspflicht.

Klinik und niedergelassene Ärzte stehen nach seiner Ansicht in der Verantwortung zur Kooperation. Zu den Instrumenten für die künftige Versorgung könne das DocMobil ein Mosaikstein in einem Gesamtkonzept sein.

WKK-Chef Harald Stender begrüßte die Bemühungen um ein Gesamtkonzept. Die Voraussetzungen dafür stehen gut: das früher angespannte Verhältnis zur KV gilt als deutlich verbessert, mit der Ärztegenossenschaft arbeitet man ohnehin schon länger zusammen. (di)

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