Gutachten vorgestellt

Saarland gibt bei der neuen Krankenhausplanung Gas

Gesundheitsminister Magnus Jung will mit Bund auch über Puffer-Kapazitäten in militärischen Krisen ins Gespräch kommen. Ein Gutachten rechet mit bis zu 29 Prozent weniger benötigte Betten.

Veröffentlicht:

Saarbrücken. Die Vorbereitungen für einen neuen Krankenhausplan im Saarland nehmen Fahrt auf. Ein Gutachten rechnet auf der Grundlage von 2023 im vollstationären somatischen Bereich bis 2036 mit einem Rückgang der benötigten Betten um 17 bis 29 Prozent.

Dieser Korridor ergibt sich aus bereits vorhandener Minderauslastung, einer verstärkten Ambulantisierung, der Befragung von Experten und demografischen Trends.

Das Gutachten wurde von der Beratungs-Gesellschaft aktiva erarbeitet und von ihrem Geschäftsführer Sven Marth in Saarbrücken vorgestellt. Es orientiert sich bereits an der neuen gesetzlichen Grundlage des KHVVG. Gesundheitsminister Magnus Jung will das Zahlenwerk als Grundlage für die anstehenden Trägergespräche über die Zuteilung der Leistungsgruppen an die Kliniken nutzen.

Keine Anpassung bei Standorten

Ob die Entscheidungen bereits im laufenden Jahr fallen, sei allerdings noch nicht sicher. „Dazu sind wir auch von der Zulieferung durch Dritte abhängig“, sagte Jung mit Blick auf noch ausstehende Detail-Regelungen des Bundes und des Medizinischen Dienstes sowie einer seines Erachtens notwendigen Nachsteuerung bei der Übergangsfinanzierung.

Außerdem müsse man etwa im Hinblick auf militärische Krisenfälle besondere Herausforderungen mitdenken. „Wir brauchen dazu weitere Informationen durch den Bund“, sagte Jung. Auch mögliche Pandemien seien schwer zu prognostizieren. Die Planung gehe deshalb zunächst nur vom Normalfall aus.

Bei den Standorten der Krankenhäuser strebt Jung keine weiteren Anpassungen an. „Wir haben bereits eine erhebliche Strukturreform hinter uns“, erklärte der SPD-Politiker mit Verweis auf zahlreiche Klinik-Schließungen in den letzten zehn Jahren. Nun gebe es im Saarland im Bundesvergleich nur noch wenige kleine Krankenhäuser. Jungs Fazit: „Der Veränderungsdruck ist hier nicht so groß wie in anderen Teilen der Republik“. (kud)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ab 2026 werden auch stationäre Zwei-Tages-Fälle erfasst

Hybrid-DRG-Katalog erhält 100 neue OPS-Kodes

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Lesetipps
Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung