Schwarz-Gelb will den Wirkstoffkatalog

BERLIN (sun/nös). Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Bundesvereinigung der Apothekerverbände (ABDA) sind ihrem Ziel eines Medikationskatalogs näher gekommen. Entsprechende Modellprojekte will die schwarz-gelbe Koalition über das Versorgungsgesetz möglich machen.

Veröffentlicht:
Ein Medikationskatalog soll in Zukunft die wirtschaftlich Wirkstoffauswahl garantieren.

Ein Medikationskatalog soll in Zukunft die wirtschaftlich Wirkstoffauswahl garantieren.

© blickwinkel / imago

Mit dem Konzept waren KBV und ABDA im April vorgeprescht. Ärzte und Apotheker sollen vor allem für Volkskrankheiten einen Medikationskatalog vereinbaren. Der Arzt verordnet nur noch den Wirkstoff, über das Präparat entscheidet der Apotheker anhand einer zuvor festgelegten Liste.

KVen, Apothekerverbände und Kassen sollen dazu auf Landesebene Modellvorhaben vereinbaren können, heißt es in dem Änderungsantrag von Union und FDP, der der "Ärzte Zeitung" vorliegt. Entscheidend für den Katalog ist die "wirtschaftliche Wirkstoffauswahl".

Geplant ist zudem ein Schiedsverfahren: Kommt es zu keiner Einigung, soll jede Vertragspartei beim Schiedsamt eine Festsetzung erwirken können. KBV und ABDA erwarten Einsparungen von mehr als einer Milliarde Euro im Jahr. Ärzte und Apotheker fordern ein Drittel der Überschüsse.

Die Koalition will mit dem Modell Qualität, Therapietreue und Wirtschaftlichkeit verbessern. Für Chroniker, die mindestens fünf Arzneien einnehmen, soll es eine Dauerüberwachung der Gesamtmedikation geben. Die Kassen hatten das Konzept zunächst grundsätzlich begrüßt. Sie verwiesen aber auf bereits vorhandene Möglichkeiten der Wirkstoffverordnung.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Apotheker als Ko-Therapeut

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen