Schwesig vor dem Absprung nach Berlin?
Die SPD ist der klare Sieger der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern. Das könnte auch die jetzige Gesundheitsministerin Manuela Schwesig beflügeln: Experten vermuten bundespolitische Ambitionen.
Veröffentlicht:SCHWERIN (di). Nach der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern ist derzeit noch völlig offen, wie die Besetzung der künftigen Regierung aussehen wird.
SPD-Gesundheitsministerin Manuela Schwesig, die stellvertretende Vorsitzende im Bundesvorstand ihrer Partei ist, hat bundespolitische Ambitionen.
Ein Wechsel nach Berlin im Laufe der Legislaturperiode ist nicht ausgeschlossen. Im Nordosten hat sich bislang aber kein weiterer SPD-Politiker als Gesundheitsexperte profilieren können.
Nach dem klaren Wahlsieg der SPD kann sie sich in Mecklenburg-Vorpommern den Koalitionspartner aussuchen.
Wer wird Koalitionspartner: CDU oder Linkspartei?
Der alte und neue Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hatte kurz nach der Wahl angekündigt, mit allen demokratischen Parteien Gespräche zu führen.
Erster Ansprechpartner dürfte der bisherige Koalitionspartner CDU sein, die nur noch bei 23 Prozent liegt und damit im Landesverband von Kanzlerin Angela Merkel auf ein Rekordtief fiel. Außerdem kommen die Linken (18,4 Prozent) als Koalitionspartner in Frage.
Die besten Chancen als Koalitionspartner werden der CDU eingeräumt. Sie hatte die vergangenen fünf Jahre eine weitgehend geräuschlose große Koalition ermöglicht, in der die Gesundheitspolitik eine untergeordnete Rolle spielte.
Gesundheitsministerin Schwesig erst kurz vor der Wahl intensiver mit den Anliegen der niedergelassenen Ärzte beschäftigt.
Die SPD strebt im Nordosten eine stärkere Vernetzung der Kliniken mit ambulanten Angeboten an. Dazu gibt es bislang nur vereinzelte Ansätze.