Südwesten plant Notdienst an Werktagen

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Jetzt geht es bei der Notfalldienstreform in Baden-Württemberg ans Eingemachte. Eine der Neuerungen: Ein nächtlicher Notfalldienst an Werktagen.

STUTTGART (fst). Die Reform des Notfalldienstes in der KV Baden-Württemberg geht in die heiße Phase.

"Wir sind in engem Kontakt mit den Notfalldienstbeauftragten in den Regionen. Die Vorbereitungen für die neuen Gebietszuschnitte laufen auf Hochtouren", berichtete KV-Vize Dr. Johannes Fechner bei der jüngsten Vertreterversammlung in Stuttgart.

Bereits im Oktober 2011 hatten die Delegierten grundsätzlich grünes Licht für eine Neuordnung gegeben. Zum einen soll die Zahl der Notfalldienstbezirke von über 400 auf unter 150 gesenkt werden. Zum anderen ist es übergeordnetes Ziel, die Belastung für Landärzte zu senken.

Besonders intensiv diskutierten die Vertreter die Einführung eines organisierten Notfalldienstes an Werktagen zwischen 19 Uhr und 7 Uhr morgens.

Einige Delegierte warben für diesen Schritt mit dem Argument, man dürfe dieses Feld nicht den Krankenhäusern überlassen. Andere Vertreter warnten, dieser neue Notfalldienst greife "sehr weit in die Organisation der Praxen ein".

Klingelnde Alarmglocken beim Gemeindetag

KV-Vize Fechner betonte die Vorteile: Die Option der fachgruppenfremden Vertretung, die Abrechenbarkeit außerhalb des RLV sowie ein Zuschlag von 7,50 Euro je Fall, der im Südwesten im organisierten Notfalldienst gezahlt wird.

Die VV billigte eine weitere Anpassung der Notfalldienstordnung: Danach darf die KV künftig Kreisbeauftragte für den Notfalldienst benennen. Die Vorschläge dazu sollen von den Bezirksbeiräten der vier Bezirksdirektionen sowie von den im Stadt- oder Landkreis vertretenen Ärzteschaften kommen.

Neu geregelt wird zudem die Einrichtung von Notfallpraxen. Ihre Bildung kann künftig eine Notfalldienstkommission oder aber der KV-Vorstand anstoßen. Nun soll die KV eine Richtlinie erarbeiten, die die Gründung von Notfallpraxen in Trägerschaft der KV beschreibt.

Die Reformpläne haben beim Gemeindetag in Baden-Württemberg Alarmglocken schrillen lassen. Man erwarte, dass die konkreten Auswirkungen für die einzelnen Städte und Gemeinden "von der KVBW transparent dargelegt und erörtert werden", hieß es.

Der Grund der Besorgnis ist klar: Werden die Notfalldienst-Bezirke größer und soll die Dienstfrequenz der Ärzte sinken, dann müssen die Wege für die Patienten länger werden.

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