Pannen bei Obamacare

US-Gesundheitsministerin tritt zurück

Die Gesundheitsreform sollte Obamas Meisterwerk werden. Doch das Jahrhundertvorhaben startete mit etlichen Pannen. Jetzt zieht Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius Konsequenzen.

Veröffentlicht:

WASHINGTON. Nach einer peinlichen Pannenserie bei der Umsetzung der Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama tritt US-Gesundministerin Kathleen Sebelius zurück.

Wie die "New York Times" berichtete, will Obama bereits an diesem Freitag eine Nachfolgerin benennen: Demnach solle Sylvia Mathews Burwell, die derzeit Direktorin der Behörde für Verwaltung und Haushalt ist, das Amt übernehmen. Obama habe den Rücktritt der 65-jährigen Sebelius akzeptiert, berichtete das Blatt.

Die Chefin der Demokraten im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, würdigte Sebelius als unermüdliche Kämpferin für den Zugang aller Amerikaner zu einer Krankenversicherung. Damit habe sie "Geschichte für unser Land" geschrieben, meinte Pelosi.

Sebelius war nach zahlreichen technischen Pannen auf der Webseite der Versicherungsangebote ("Obamacare") unter Druck geraten. Die Webseiten, auf denen sich die Amerikaner zur Versicherung anmelden konnten, waren über Monate immer wieder zusammengebrochen und hatten den Start der Reform so zu einer großen Peinlichkeit für die Regierung gemacht.

Mehrfach musste sich Obama entschuldigen. Die Gesundheitsreform ist das wichtigste innenpolitische Reformwerk Obamas, das er bereits im Wahlkampf 2008 zum zentralen Thema gemacht hatte.

Allerdings gab es auch eine späte Genugtuung für Obama: Trotz aller Probleme haben sich bislang über sieben Millionen Amerikaner für die Versicherung angemeldet.

Allerdings dürfte die Gesundheitsreform auch zum heißen Thema bei den im November bevorstehenden Kongresswahlen werden. Die Republikaner haben immer wieder damit gedroht, die Reform zu Fall zu bringen. (dpa)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Ein Medikament unter vielen, das wenigen hilft? 2400 Wirkstoff-Kandidaten in der EU haben den Orphan-Drug-Status.

© artisteer / Getty Images / iStock

Wirkstoff-Kandidaten mit Orphan-Drug-Status

Orphan Drugs – Risiken für ein Modell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Ein junges Mädchen wird geimpft – gegen HPV? (Symbolbild mit Fotomodellen)

© milanmarkovic78 / stock.adobe.com

Vision Zero Onkologie

Die Elimination des Zervixkarzinoms

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse