Versorgung Geflüchteter aus der Ukraine

Unklarheiten bei Versorgung von Geflüchteten: KVen wenden sich an Wüst

Die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe haben in einem Brief an Ministerpräsident Hendrik Wüst gefordert, zu einer einheitlichen und bürokratiearmen Lösung für die Versorgung der Flüchtlinge in NRW zu kommen.

Veröffentlicht:
Die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein (KVNo) und Westfalen-Lippe (KVWL) haben sich an den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst  gewandt. Die KVen bräuchten zwingend einheitliche Regelungen darüber, welche medizinischen Leistungen als Teil einer Erstuntersuchung obligatorisch sind und welche ein freiwilliges Angebot.

Die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein (KVNo) und Westfalen-Lippe (KVWL) haben sich an den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst gewandt. Die KVen bräuchten zwingend einheitliche Regelungen darüber, welche medizinischen Leistungen als Teil einer Erstuntersuchung obligatorisch sind und welche ein freiwilliges Angebot.

© polack / stock.adobe.com

Düsseldorf. Angesichts der nach wie vor bestehenden Unklarheiten über die medizinische Versorgung von Geflüchteten aus der Ukraine haben sich die Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein (KVNo) und Westfalen-Lippe (KVWL) an den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) gewandt. Das berichtete der KVNo-Vorsitzende Dr. Frank Bergmann auf der Online-Vertreterversammlung. „Wir haben ihn in einem Brief aufgefordert, dringend zu einer einheitlichen und bürokratiearmen Lösung für die Versorgung der Flüchtlinge in NRW zu kommen, und zwar unabhängig davon, wie die Menschen untergebracht sind.“

Gemeinsam mit KVWL-Chef Dr. Dirk Spelmeyer habe er auf weiteren Handlungsbedarf hingewiesen, sagte Bergmann: Die KVen bräuchten zwingend einheitliche Regelungen darüber, welche medizinischen Leistungen als Teil einer Erstuntersuchung obligatorisch sind und welche ein freiwilliges Angebot.

Zurzeit haben die Geflüchteten in Nordrhein nach seinen Angaben Anspruch auf alle Leistungen der Corona-Test- und Impfverordnung. Behandlungen sind über Berechtigungsscheine der Kommunen möglich, die Leistungen orientieren sich am Asylbewerberleistungsgesetz. In einigen Kommunen erhalten die Geflüchteten eine elektronische Gesundheitskarte oder einen Behandlungsgeschein der Krankenkassen, die Ärztinnen und Ärzte können die Leistungen nach EBM abrechnen.

„Was die Regelung der Versorgung von Ukraine-Flüchtlingen in den zentralen Unterbringungseinrichtungen des Landes angeht, sind wir etwas enttäuscht“, sagte der KVNo-Vorsitzende. Seit zwei Wochen warte die KV auf die Anpassung des Flüchtlingsvertrags von 2015/2016. Er hatte die unbürokratische Versorgung der Geflüchteten durch niedergelassene Ärzte geregelt.

In einer mit einer Gegenstimme verabschiedeten Resolution haben die KVNo-Delegierten den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verurteilt und Verstöße gegen die Genfer Konvention und die UN-Charta verurteilt. Mit Sorge hat die VV zur Kenntnis genommen, dass bereits viele Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen Ziele von Angriffen der russischen Armee geworden sind. (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Statistisches Bundesamt

Gender Pay Gap bleibt konstant

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an