Kommentar

Viel zu lange gejammert

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Das Buhlen um den ärztlichen Nachwuchs ist in vollem Gange. Flexible Strukturen, guter Verdienst, Kooperationsmöglichkeiten an zahlreichen Standorten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – wer sich heute nach abgeschlossener Weiterbildung mit seiner Zukunft beschäftigt, hat die Wahl.

Die Aussichten sind so vielfältig, dass Angehörige anderer Berufe staunen. Nur die Stimmung auf vielen Kongressen passt nicht dazu. Vermeintliche Gängelung durch die KVen, Klagen über nicht angemessene Vergütung, Angst vor Regressen und zu hohe Anspruchshaltung der Patienten: Es gibt viele Kritikpunkte, die Ärzte aus ihrem Arbeitsalltag berichten – zu Recht!

Wenn Rahmenbedingungen Versorgung erschweren, muss an ihrer Verbesserung gearbeitet werden. Das darf aber nicht dazu führen, dass ärztliche Tätigkeit pauschal als unattraktiv, mies bezahlt und ausgebeutet dargestellt wird. Beim Versorgungsforschungstag in Hamburg wurde endlich öffentlich, dass einige Standesvertreter überzogen und dem Image der eigenen Fachrichtung massiv geschadet haben.

Der Nachwuchsmangel ist auch hausgemacht. Verbände und jeder einzelne Arzt sind jetzt in der Pflicht, transparent Bedingungen zu schildern – damit nach der "Dekade des Jammerns" keine rosarote Brille aufgesetzt wird.

Lesen Sie dazu auch: Werben für die Niederlassung: Viele Mühen laufen ins Leere

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