Kommentar zum Versorgungsgesetz

Von Köchen und Kellnern

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Von wegen "Gröhe-Reform": Der Bundesrat macht in den Empfehlungen seiner Ausschüsse deutlich, dass im Versorgungsstärkungsgesetz (VSG) nicht allein der Gesundheitsminister der Koch ist. Die Länder wollen sich mit dem Status als Kellner nicht zufrieden geben.

Tatsächlich etabliert der (Bundes-) Gesetzgeber immer stärker Länder, Städte und Kommunen als weiße Ritter der ambulanten Versorgung. Die Möglichkeit zur Gründung von Medizinischen Versorgungszentren in kommunaler Trägerschaft ist dafür nur das jüngste Beispiel.

Entsprechend laufen die Forderungen der Länderkammer darauf hinaus, dort mit am Tisch zu sitzen, wo über die Gestaltung der regionalen oder lokalen Versorgung entschieden wird. Diese Botschaft wird den Kassenärztlichen Vereinigungen nicht schmecken.

Ihr Sicherstellungsauftrag wird immer mehr vom Privileg zur Last - und politisch wie finanziell teurer. Beispiel Strukturfonds: Eigentlich als Ausnahme vorgesehen, soll er nach dem Willen der Länder zur Regel werden - finanzielle Beteiligung der niedergelassenen Ärzte inklusive.

An anderer Stelle signalisiert der Bundesrat überwiegend Zustimmung: Die umstrittene Aufkaufregelung für Arztsitze will er mit wenigen Detailänderungen passieren lassen.

Gleiches gilt für die Terminservicestellen. Ländereigene Lösungen sollen Vorrang haben, die Vier-Wochen-Frist aber bleibt unangetastet.

Der rot-rot-grün dominierte Bundesrat zeigt seinen Gestaltungsanspruch in der Gesundheitspolitik. Jetzt ist Gröhe am Zug.

Lesen Sie dazu auch: Versorgungsgesetz: Bundesrat will mitreden

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt