AOK Rheinland/Hamburg

Wahltarife sind ein Renner

Die AOK ist Vorreiter beim Angebot von Wahltarifen gewiesen. Die PKV-Branche schäumt, doch das Geschäft blüht.

Veröffentlicht:

KÖLN. Das Angebot von Wahltarifen hat sich bei der AOK Rheinland/Hamburg zum Erfolgsmodell entwickelt. Die Versicherten haben inzwischen mehr als 500.000 solcher Policen abgeschlossen.

Der Renner sind mit knapp 360.000 Abschlüssen Auslandsreise-Krankenversicherungen, gefolgt von Tarifen zur Zahnvorsorge (90.000) und dem Zahnersatz (mehr als 30.000).

Zu den insgesamt acht Wahltarifen der AOK Rheinland/Hamburg gehören auch die kieferorthopädische Behandlung, die Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer bei der stationären Versorgung und die Krankenhauszuzahlung.

PKV bemüht die Gerichte

Die AOK Rheinland/Hamburg hatte im April 2007 als erste gesetzliche Krankenkasse Wahltarife angeboten, die den PKV-Zusatzversicherungen ähneln. Inzwischen ist eine Reihe weiterer Kassen dem Beispiel der Rheinländer gefolgt.

Die PKV ist von Anfang an gerichtlich gegen den Vorstoß vorgegangen. "Bislang sind alle Verfahren, die abgeschlossen wurden, zu unseren Gunsten ausgegangen", sagt der stellvertretende Vorstandschef der Kasse, Rolf Buchwitz.

Das große Interesse der Versicherten zeigt seiner Meinung nach, dass die Entscheidung für Wahltarife richtig war. "Wir bieten damit eine Alternative zu den Zusatzversicherungen in der PKV."

Da die Kasse ohne Gesundheitsprüfung, Risikozuschläge oder Ausschlüsse arbeitet, bekämen auch Menschen einen Versicherungsschutz, die damit auf dem privaten Markt Probleme hätten, etwa chronisch Kranke.

AOK: Keine Quersubventionierung

Vorwürfe, die Kasse würde die Wahltarife aus den normalen Beiträgen quer subventionieren, weist der AOK-Vorstand zurück.

In alle Tarife seien Sach-, Personal- und Verwaltungskosten eingerechnet. "Wir werden überprüft und müssen jährlich die Berechnungen vorlegen", betont Buchwitz.

Er erwartet nicht, dass die Politik den Spielraum der Kassen in diesem Bereich wieder einschränken wird. "Gerade unter einer großen Koalition wird sich an den Wahltarifen nichts ändern." (iss)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gastbeitrag zum Hauptstadtkongress

Innovation ist kein Nice-to-have – sondern ein Muss

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt