Was Schüler über Asthma wissen sollten

HAMBURG (di). Niedergelassene Ärzte klären Hamburgs Schüler und Lehrer über Asthma auf. Zusammen mit der Ärztekammer, der Schulbehörde und dem Unternehmen Astra Zeneca wollen sie im Laufe eines Jahres bis zu 25 Schulen erreichen.

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Nur zögerlich nähern sich die Jugendlichen den Stellwänden. Was ist Asthma, was begünstigt die Entstehung der Erkrankung, was kann man dagegen tun? Solche Fragen werden den Schülern des Gymnasiums am Dörpsweg in Hamburg Eidelstedt derzeit beantwortet.

Die Stellwände sind Teil einer Aufklärungskampagne, die im Norden Hamburgs beginnt und im Laufe des Jahres die ganze Stadt erfassen soll. Dazu werden Unterrichtsmaterial, CDs, Schulungsseminare für Lehrer, Ratgeberbücher und eine Website angeboten. Ziel ist es, die Erkrankung für Schüler und Lehrer verständlich zu machen, um die Asthma-Prävention und die Integration von Asthmatikern in den Unterricht zu fördern.

Klaus Schäfer hält die Kampagne für überfällig. "Wir haben eine ganze Generation verpennt", sagt Hamburgs Kammervize und Chef des Hausärzteverbands. Er hätte sich eine solche Kampagne schon vor vielen Jahren gewünscht. Immerhin klagen heute 17,5 Prozent der 13- bis 14-jährigen Jugendlichen über asthmatische Beschwerden. Um so mehr begrüßt es Schäfer, dass Schulbehörde, Kammer und Pharmaunternehmen hinter niedergelassenen Ärzte wie Dr. Tibor Schmoller stehen.

Der Pneumologe will erreichen, dass Schüler und Lehrer mehr Kenntnisse über Auslöser, Therapie und Prävention von Asthma erlangen. Seine Botschaft: Wenn Betroffene die Erkrankung ernst nehmen und ihr Leben entsprechend ausrichten, schränkt Asthma die Lebensqualität unter Umständen kaum ein. Damit dies den Schülern vermittelt wird, setzen die niedergelassenen Ärzte besonders auf die Biologielehrer, denen sie ehrenamtlich "Nachhilfeunterricht" im Fach Asthma geben wollen. Dankbar zeigten sich die Ärzte für das Engagement des beteiligten Arzneiherstellers, der nach ihrer Ansicht schließlich mit der finanziellen Förderung erreicht, dass künftig weniger Medikamente verordnet werden. Dr. Kai Richter von Astra Zeneca begründete das Engagement mit dem Ziel des Unternehmens, den Patienten die bestmögliche Therapie zur Verfügung stellen zu wollen - dazu gehörten außer der Medikation auch Maßnahmen zur Prävention.

Um die Wirkung der Kampagne zu erfassen, wird das Projekt wissenschaftlich begleitet. Bei den Schülern stieß die Kampagne zumindest am Starttag in Hamburg auf eher moderates Interesse. An den Stellwänden hielten sie sich nur kurz auf.

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