Weg in die Klinik soll einfacher werden

Um der drohenden Unterversorgung in Brandenburg entgegenzuwirken, soll Medizinstudenten, die ihre Famulatur oder das Praktische Jahr ableisten, der Zugang zu Kliniken und Praxen erleichtert werden.

Von Ina Harloff Veröffentlicht:
Nicht nur Brandenburg braucht dringend ärztlichen Nachwuchs. Deshalb soll den Medizinstudenten der Weg in die Klinik erleichtert werden. © imago

Nicht nur Brandenburg braucht dringend ärztlichen Nachwuchs. Deshalb soll den Medizinstudenten der Weg in die Klinik erleichtert werden. © imago

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POTSDAM. Einen vereinfachten Zugang zu den Kliniken fordern Landesärztekammer (LÄKB), KV Brandenburg (KVBB) und die Landeskrankenhausgesellschaft (LKB).

"Unser Ziel ist es, Nachwuchsmediziner für Brandenburg zu gewinnen. Dies kann uns jedoch nur gelingen, wenn wir bereits im Medizinstudium ansetzen und den jungen Frauen und Männern gute Arbeitsbedingungen sowie Unterstützung bei der Organisation ihrer praktischen Ausbildung in unserem Land bieten", erklärt Dr. Udo Wolter, Präsident der LÄKB. Dabei müsse sich das Praktische Jahr durch praxisnahe Ausbildungsinhalte auszeichnen, die die angehenden Mediziner in angemessener Form auf die Tätigkeit als Arzt vorbereiten.

"Die Brandenburger Krankenhäuser mit ihren Ausbildungsangeboten bieten den gleichen Standard wie andere Kliniken in der Bundesrepublik. Die Krankenhäuser in Brandenburg haben aber ein besonderes Augenmerk auf die Rahmenbedingungen neben der Arbeit, beispielsweise die Kinderbetreuung und Ähnliches, gelegt", betonte Dr. Jens-Uwe Schreck, Geschäftsführer der LKB.

Die Statistik der LÄKB verzeichnete für das vergangene Jahr einen Anstieg bei der Zahl der berufstätigen Ärzte in Brandenburg. Ende Dezember 2009 waren demnach 8443 Mediziner im Land tätig - ein Plus von 152 Ärzten. Dem gegenüber nimmt jedoch die Zahl der Mediziner im Ruhestand kontinuierlich zu.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg ihr Anteil um sieben Prozent von 2677 auf 2861. Fast 39 Prozent der berufstätigen Ärzte waren Ende des vergangenen Jahres älter als 50 Jahre. "Für die Sicherung der medizinischen Versorgung in Brandenburg ist es ein gutes Zeichen, dass von Jahr zu Jahr mehr berufstätige Ärzte zu uns kommen. Beunruhigend ist dagegen, dass die Zahl der Ruheständler im Vergleich stärker zunimmt", kommentierte Wolter die Ergebnisse einer Statistik der Landesärztekammer.

Aus dieser geht auch hervor, dass im vergangenen Jahr die Zahl der ausländischen Mediziner gestiegen ist. 497 Ärzte aus anderen Ländern arbeiteten in Brandenburg. Das sind 44 mehr als im Vorjahr. Seit 1999 verzeichnet Brandenburg einen steten Zuwachs an ausländischen Medizinern.

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