Zeitdruck in Kliniken steigert Infektionsgefahr
BERLIN (eb). Personalabbau und Zeitdruck erhöht nach Ansicht der Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI) die Infektionsgefahr in Krankenhäusern. "Korrektes hygienisches Handeln kostet Zeit", sagte BDI-Vize Professor Malte Ludwig in Berlin.
Die im Krankenhaus erworbenen Infektionen und ins Krankenhaus hineingetragene Infektionen, stellten eine deutliche Gefahr dar. Das gelte nicht nur für Patienten in Abteilungen mit invasiven Eingriffen. Jedes Jahr stürben in Europa etwa 50 000 bis 100 000 Menschen an den Folgen dieser Infektionen. Diese Todesfälle seien aber vermeidbar. "Unverständlich ist angesichts dieser Zahlen die Untätigkeit der Politik, für eine ausreichende Zahl von Ärzten für Hygiene in den Krankenhäusern zu sorgen", so Ludwig. Der BDI fordert, in jedem Krankenhaus, das über mehr als 400 Betten verfügt, einen hauptamtlicher Hygieniker einzustellen. Zudem sollten alle Krankenhaus-Mitarbeiter geschult werden.