Nicht zugelassene Medikamente

Amt warnt vor gefährlichen Schlankmachern aus dem Internet

Der Zoll hat bei fünf Schlankheitsmitteln gesundheitsschädliche Stoffe entdeckt - unter anderem den Wirkstoff Sibutramin, für den es seit Jahren wegen gravierender Nebenwirkungen keine Zulassungen mehr gibt.

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Mainz. Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz warnt vor gesundheitsschädlichen Schlankmachern aus dem Internet. In fünf beim Zoll aufgefallenen Mitteln seien Arzneiwirkstoffe wie Sibutramin und teilweise Phenolphthalein gefunden worden, teilte das Amt mit. „Beide Stoffe haben wegen schwerwiegender Nebenwirkungen keine Zulassung mehr.“

Weil eine Deklaration fehle, könnten die Käuferinnen und Käufer nichts von der Gesundheitsgefahr wissen, hieß es. Die Produkte hatten demnach Namen wie „Royal Slim“ oder „Slimming Advanced“. Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer hatten sie über das Internet im Ausland bestellt.

Herzerkrankungen, Bluthochdruck, krebserregend

Sibutramin wurde laut Amt früher in legalen Arzneimitteln gegen Adipositas verabreicht. Wegen „gravierender Nebenwirkungen“ gebe es dafür aber seit vielen Jahren keine Zulassung mehr. „Sibutramin kann den Blutdruck stark erhöhen und Herzerkrankungen hervorrufen“, hieß es. „Bei gleichzeitiger Einnahme von Psychopharmaka drohen gefährliche Wechselwirkungen; auch Todesfälle sind bekannt.“

Das abführend wirkende Phenolphthalein sei wegen des Verdachts auf krebserregende Nebenwirkungen in Deutschland bereits vor vielen Jahren vom Markt genommen worden.

Das Amt betonte, dass solche nicht zugelassenen Medikamente in Deutschland nicht verkauft werden dürfen. „Der Handel damit ist nach dem Arzneimittelgesetz eine Straftat, die mit einer Freiheits- oder mit einer Geldstrafe geahndet werden kann.“ (dpa)

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