Berufspolitik

Auch der Laborverband ALM lässt an der GOÄneu kein gutes Haar

Den Laboren weht der Wind von zwei Seiten ins Gesicht: Die Abwertung einschlägiger EBM-Ziffern ist schon zu spüren. Gegen die Labor-Abwertung in der neuen GOÄ leistet man noch Gegenwehr.

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Berlin. Im Vorfeld des Leipziger Ärztetags bringen sich etliche Fachgruppen mit Kritik am Entwurf der neuen GOÄ in Stellung. Darunter auch die Labormediziner. In einer Wortmeldung des Branchenverbands ALM heißt es am Donnerstag: „Die im GOÄ-Entwurf enthaltenen überproportionalen Abwertungen labormedizinischer Leistungen entbehren jeder nachvollziehbaren wirtschaftlichen Grundlage.“

Demnach dürften auch die Labormediziner der konsentierten neuen Gebührenordnung ihre Zustimmung Ende Mai in Leipzig verweigern. Das geplante private Abrechnungswerk sei unfair und intransparent kalkuliert, bemängelt ALM-Vorsitzender Dr. Michael Müller. Kritikwürdig sei vor allem „die fehlende Abbildung medizinischer Innovationen“ sowie der „erheblichen Kostensteigerungen im ambulanten wie stationären Bereich“. „Verzerrte Vergütung“, so Müller, habe in der GOÄneu System. „Die labormedizinische Expertise wird strukturell benachteiligt mit negativen Folgen für Versorgungssicherheit und Versorgungsqualität“.

Nahezu gleichlautend beklagt der Verband bereits die jüngsten Neubewertungen einschlägiger Laborziffern des EBM. Eine Auswertung der Abrechnungsdaten des 1. Quartals 2025 bestätige die Befürchtung, heißt es weiter, dass kassenärztlich tätige Labore jetzt „unter massiven wirtschaftlichen Druck“ gerieten. Pauschale Kürzungen „bei hunderten Laborleistungen“ seien betriebswirtschaftlich nicht fundiert. Konkrete Zahlen zur Honorarentwicklung nannte der ALM allerdings nicht. (cw)

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