Nordosten

Blick in den Koalitionsvertrag

MVZs sollen in der Versorgung von MecklenburgVorpommern künftig eine tragende Rolle spielen.

Veröffentlicht:

SCHWERIN. In der ambulanten Versorgung setzt der Nordosten künftig auf größere Ärzte-Zentren an den Klinikstandorten. Darauf deutet zumindest die Koalitionsvereinbarung der neuen SPD-CDU-Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hin. Diese stellt ein Konzept zur sektorenübergreifenden Versorgungsplanung in Aussicht, in das "die guten Erfahrungen mit den Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), den Gesundheitszentren, Ärztehäusern und Polikliniken" einbezogen werden sollen. Die Klinikstandorte im Land sollen "eine zentrale Rolle" spielen, heißt es in der Koalitionsvereinbarung. Was das für die niedergelassenen Ärzte konkret bedeutet, bleibt offen. Ihnen wird in der Vereinbarung bescheinigt, "überall im Land hervorragende Arbeit" zu leisten. "Die Haus- und Fachärzte bilden das Rückgrat der ärztlichen Versorgung", heißt es. Wie das künftige Konzept aussehen wird, will die Landesregierung "mit allen Beteiligten unter Hinzuziehung externen Sachverstandes" klären.

Bestandteil des Konzeptes wird voraussichtlich eine stärkere Nutzung der Telemedizin sein. In der Vereinbarung werden die Akteure der Gesundheitsversorgung angemahnt, "die elektronischen Kommunikations- und Informationstechnologien weiter zu verbessern". Insbesondere im Rettungsdienst soll auch die grenzüber-schreitende Zusammenarbeit mit Polen forciert werden.

Begründet werden die Pläne mit den Folgen des demografischen Wandels. "Die Koalition wird alle Möglichkeiten des Landes nutzen, um mit neuen Ansätzen Lösungen zu finden", heißt es. Als "unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitswesens" wird deröffentliche Gesundheitsdienst bezeichnet, die Koalitionspartner sind sich einig, dass dieser Bereich gestärkt werden muss. Vom Kompetenzzentrum Allgemeinmedizin erwarten sie, dass Qualität und Ansehen der Hausärzte gestärkt werden. Gemeinsam mit KV, Ärztekammer, Kassen und Kliniken sollen Stipendienprogramme auf den Weg gebracht werden.

Keine klare Aussage treffen die Koalitionspartner zur Pflegekammer. Nur so viel: Ob es eine Kammer für die Pflegeberufe in Mecklenburg-Vorpommern geben wird, will man "unter Einbeziehung aller Akteure prüfen".

Das Gesundheitsressort wurde im Zuge eines neuen Kabinettszuschnitts dem Wirtschaftsministerium zugeschlagen. Minister Harry Glawe (CDU) war zuvor auch schon für die Gesundheitswirtschaft verantwortlich. (di)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Arztgehälter

Angestellte Ärzte in Praxen verdienen besser auf dem Land

Neues Veranstaltungsformat

Speeddating mit möglichen Praxisnachfolgern: Stimmt die Chemie?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inflammation in den Griff kriegen

COPD: Welche Neuerungen in der Therapie und Diagnostik stehen an?

Lesetipps
Eine Frau hat Schwierigkeiten, ihre Jeans zu schließen, nachdem sie zugenommen hat.

© Alfonso Soler / stock.adobe.com

Adipositas-Medikamente

Rascher Gewichtsanstieg nach Absetzen von Semaglutid & Co.

Ein Wegweiser-Schild

© PX Media / stock.adobe.com

Antidiabetika

Diabetes-Medikation: Welches Inkretin-Mimetikum ist das richtige?