Anlage-Kolumne

Börsenaussichten besser, als die Nachrichten vermuten lassen

Trotz – oder gerade wegen allgemeiner Krisenstimmung: Aktien sind derzeit ein vergleichsweise sicherer Hafen.

Von Dr. Jens Ehrhardt Veröffentlicht:
Dr. Jens Ehrhardt, unabhängiger Fondsmanager, erreicht mit seinen Fonds immer wieder Spitzenplätze unter den Vermögensverwaltern.

Dr. Jens Ehrhardt, unabhängiger Fondsmanager, erreicht mit seinen Fonds immer wieder Spitzenplätze unter den Vermögensverwaltern.

© Schluenz, Till, Springer Medizin

Die Aussichten für die Weltbörsen sind in den nächsten Wochen wahrscheinlich besser, als aufgrund der Doppelbelastung (Krieg, FED-Bremsung) zu erwarten wäre. Der Hauptgrund liegt in der guten Markttechnik und Stabilisierung an den Anleihe-Märkten. Vor diesem Hintergrund haben sich die Notierungen bereits seit dem März-Tief international um über zehn Prozent erholt. Die technischen Indikatoren zeigen, dass es im März einen extremen Pessimismus, begleitet von Ausverkaufsstimmung mit sehr hohen Umsätzen gab. Nach einer solchen markttechnischen Bereinigung, die zudem noch von dem stärksten Kursrückgang weltweit bei Anleihen seit 1980 begleitet wurde, ist kaum vorstellbar, dass die Belastungen noch schlechter werden.

Nur im Fall eines russischen Gas-Stopps würden die Notierungen in Europa, speziell in Deutschland, nochmal erheblich nachgeben. Aber auch dann dürften die US-Notierungen im Hinblick auf weiter steigende Energiepreise sowie noch bessere Aussichten für Rüstungs- und Agraraktien weiter steigen.

Während die US-Indizes keine kriegsbedingten Rückschläge hinnehmen mussten, sondern sofort einen Aufwärtstrend einschlugen, ging es in Europa zunächst deutlich abwärts. Inzwischen notieren aber auch der Index und die Mehrzahl der Branchen über dem Niveau vor Kriegsbeginn.

Inflation ist nur dann ungünstig für Aktien, wenn die Notenbanken mit harter Hand gegensteuern. Das ist in Europa nicht zu erwarten. Einerseits ist die Kerninflationsrate derzeit niedriger als in den USA, andererseits kann die EZB die Wirtschaft nicht zusätzlich zu den Kriegsbelastungen unter Druck setzen. In den USA gibt es dagegen keine akute Konjunkturgefährdung. Die Gewinnspannen der Unternehmen befinden sich nach wie vor nahe der historischen Hochs und die Löhne steigen geringer als die Preise. In Europa ist die Lohnentwicklung noch weit weniger ein Problem.

Fazit: Bei hoher Inflation sind Sachwertinvestments wie Aktien ein guter Schutz. Hinzu kommt, dass aktuell das Stimmungsbild der Investoren nicht auf Übertreibung deutet.

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