Anlagen-Kolumne

Das Diktat der niedrigen Zinsen

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins auf ein neues Rekordtief gesenkt. Doch längst liegen die kurzfristigen Zinsen im Bankenhandel deutlich unter den nun festgesetzten 0,5 Prozent. Bei Bedarf wird die EZB den Zins erneut senken. Anleger sollten auf diese Entwicklung vorbereitet sein.

Politisch gewollt können Zinstäler sehr lange Bestand haben. In den USA etwa lag der Jahreszins für lang laufende Staatspapiere zwischen 1934 und 1956 unter drei Prozent. In Japan liegt der Zins bereits seit 17 Jahren deutlich unter drei Prozent.

Investoren sollten sich dementsprechend auf eine sehr lange Zeit niedriger Zinsen einstellen.

Wenn es gut laufen sollte, werden die Notenbanken der großen Industrienationen den Leitzins in diesem Jahrzehnt wieder auf ein bis zwei Prozent anheben. Die Börsenkurse sollten dann deutlich über den heutigen Werten liegen - denn der Anlagenotstand wird in den nächsten Jahren viel Geld in die Aktienmärkte spülen.

Aus diesem Grund sollten zumindest die privaten Anleger spätestens jetzt ihre gesamte Altersvorsorgestrategie überdenken. Cash auf Tagesgeldkonten zu parken und auf höhere Zinsen zu warten ist nur noch für jene Investoren sinnvoll, die eine kurzfristige Geldreserve im Blick haben.

Höhere Erträge über der Inflationsrate sind hingegen nur dann zu erwarten, wenn die Anleger bereit sind, auf umfangreiche Garantien zu verzichten. Aktien mit stabilen Dividendenzahlungen, aber auch Unternehmensanleihen der zweiten Reihe und Zinspapiere aus Schwellenländern kommen als Anlageklassen mit höheren Renditechancen infrage.

Ob als Einmalanlage oder ratierlich über einen Sparplan: Der gut gestreute Investmentfonds, der in die genannten Anlageklassen investiert, sollte wieder eine gewichtige Rolle für den Privatanleger spielen.

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