Anlage-Kolumne

Europa steht am Anfang eines starken Aufschwungs

Die Rahmenbedingungen für Konsum und Investitionen sind ideal wie nie: Sogar steigende Zinsen wären zu verkraften.

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Die von vielen Anlegern ersehnten Börseneinbrüche, um billiger in den Markt zu kommen, gab es in diesem Jahr bisher noch nicht. Kursrücksetzer endeten beim Dax, beim amerikanischen Leitindex S&P 500 und beim Eurostoxx bereits bei etwa vier Prozent vom Hochpunkt, um dann wieder Richtung neuer Höchststände zu laufen. Im Schnitt schaffte der US-Aktienmarkt (S&P500) im aktuellen Jahr jeden vierten Börsentag ein neues Allzeithoch.

Die Kraft des billigen Geldes wird von Investoren anscheinend immer noch unterschätzt. Anders als in früheren Krisen wurden die Konten der Privathaushalte dieses Mal gefüllt. Die Bundesbank beziffert die pandemiebedingt aufgehäuften zusätzlichen Ersparnisse in Deutschland auf 200 Milliarden Euro. Die Coronakrise wird verschwinden und ein Teil der Zusatzgelder wird konsumti verwendet werden. Der Nachholeffekt wird dieses Jahr und auch noch 2022 tragen.

Selten bessere Rahmenbedingungen für Investition

Deutschland und Europa stehen nach den Prognosemodellen der EZB am Anfang eines starken Aufschwungs. Ein Teil des Geldüberhanges geht wegen der Alternativlosigkeit in die Aktienmärkte und sorgt dort für stabilen Geldzufluss. Eine vernünftige Entscheidung, denn die Dienstleistungen und Produkte die Konsumenten nun verstärkt nachfragen, werden oft von börsennotierten Unternehmen zur Verfügung gestellt.

Selten sind die Rahmenbedingungen für Konsum und Investition besser gewesen. Wenn die Zinsen leicht steigen, wäre das kein Beinbruch. Es ist ein Zeichen einer starken Wirtschaft und bekanntlich sind es die Unternehmen, die daran verdienen.

Die Kombination aus dem Konsumstau, Wachstum der Mittelschicht, Nullzins, Innovation und dem ökologischen Umbau ergeben womöglich einen neuen Wachstumsschub. Die größten Profiteure sind wie in allen früheren Nachkrisenzeiten Unternehmen, die diesen Schwung gut nutzen können.

Solange die Notenbanken ihre Billiggeldpolitik nicht ändern, dürfte keine große Korrektur anstehen. Auch wenn die Luft dünner wird, die Kurse könnten noch lange nach oben laufen.

Gottfried Urban ist Geschäftsführer der Urban & Kollegen GmbH. Er ist mehrfach für seine Leistungen in der Vermögensverwaltung ausgezeichnet worden.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung