Kommentar
Fehler bekennen - Fehler vermeiden
"Jeder Fehler ist einer zu viel." Daran hat sich auf dem sensiblen Gebiet der Medizin bis heute nichts geändert. Doch der viel zitierte Spruch sagt heute nicht mehr, dass Fehler verschwiegen werden, sollten sie doch passieren. Im Gegenteil: Ärzte sind auf dem besten Weg, einen offenen Umgang mit Fehlern zu entwickeln.
Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die Statistik der Bundesärztekammer aus den Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen. Damit ist sie beispielhaft für einen transparenten Umgang mit Fehlern. Zugleich dient sie als Grundlage für die ärztliche Fortbildung und Qualitätssicherung. Einen Anspruch auf Repräsentativität erhebt die Statistik allerdings nicht, obwohl sie immerhin ein gutes Viertel aller aktenkundigen Fehlervorwürfe erfasst.
Zu einer vollständigen Erfassung müssten auch Krankenkassen, Gerichte und Haftpflichtversicherer ihre Daten aus Behandlungsfehlervorgängen beitragen. Das fordert die Bundesärztekammer seit Langem.
Zunehmend setzt sich in den Standesorganisationen die Einsicht durch, dass auch Ärzte nur Menschen sind. "Aus Fehlern lernen" heißt heute das Motto. Es ist nur zu wünschen, dass sich diesem Trend möglichst viele anschließen.
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