Arbeitsmarkt-Studie

Flüchtlinge mit medizinischen Berufen haben es bei der Jobsuche wohl leichter

Ein Bericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung sieht Flüchtlinge mit medizinischen Berufen im Vorteil: Sie finden eher eine Stelle, die ihrer Qualifikation entspricht.

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Im März 2022 kamen viele Flüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland. Medizinisch ausgebildete tun sich lauter Studie bei der Jobsuche leichter.

Im März 2022 kamen viele Flüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland. Medizinisch ausgebildete tun sich lauter Studie bei der Jobsuche leichter.

© Matthias Tödt / ZB / picture alliance

Berlin. Flüchtlingen mit medizinisch oder technisch orientierten Berufen fällt es in Deutschland leichter als anderen Geflüchteten, eine ihrer Qualifikation entsprechende Stelle zu finden. Das geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor.

Deren Autoren plädieren dafür, in Zukunft bei der Verteilung der Flüchtlinge auf die Länder und Kommunen auch die Aufnahmefähigkeit lokaler Arbeitsmärkte zu berücksichtigen. „Eine Verteilung, die die Situation am lokalen Arbeitsmarkt berücksichtigen würde, wäre nicht nur von Vorteil für die Erwerbschancen der Geflüchteten, sondern auch von Vorteil für die Arbeitsmarktsituation vor Ort, weil die Kompetenzen der Geflüchteten gezielter eingesetzt werden könnten", sagte der Autor Jan Goebel.

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Wohnortwahl nur mit Arbeitsvertrag

Bislang richtet sich der Verteilungsschlüssel vor allem nach den Bevölkerungsanteilen der einzelnen Länder. Frei über ihren Wohnort entscheiden können anerkannte Flüchtlinge nur, wenn sie bereits einen Arbeitsvertrag vorweisen können. Über die Untersuchung des DIW hatte zuerst das Nachrichtenportal „The Pioneer" berichtet.

Der Auswertung zufolge waren mehr die Hälfte der Geflüchteten, die zwischen 2013 und 2016 nach Deutschland kamen, in ihrem Herkunftsland erwerbstätig gewesen. In den ersten Jahren nach ihrer Ankunft stieg die Erwerbsquote bei ihnen von 21 Prozent im Jahr 2017 auf 44 Prozent im Jahr 2019. In der Gruppe derjenigen, die im Herkunftsland nicht gearbeitet hatten - etwa, weil sie noch zu jung waren oder Kinder betreut haben - stieg die Erwerbsquote zwar auch, war mit 27 Prozent im Jahr 2019 aber noch relativ niedrig.

Nach Angaben der Bundesregierung lag die Erwerbsquote bei Menschen aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern im vergangenen Jahr bei 49,3 Prozent. Zum Vergleich: Für Deutsche betrug sie 61,4 Prozent, bezogen auf alle in Deutschland lebenden Ausländer lag die Erwerbsquote 2022 bei 64,1 Prozent. (dpa)

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