Podcast „ÄrzteTag vor Ort“

Wann sind Medien fair, Hans-Albert Gehle, und warum sind manche Ärztetags-Beschlüsse schwierig?

Ein Kommentar der Ärzte Zeitung hat ÄKWL-Präsident Dr. Hans-Albert Gehle empört. Zeit für ein Gespräch: über die Hürden für (M)WBO-Beschlüsse im Landesrecht – und über faire Berichterstattung in Medien.

Denis NößlerVon Denis Nößler Veröffentlicht:

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Podigee Um mit Inhalten aus Podigee und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Mittwoch beim 128. Deutschen Ärztetag: Antrag IIIc-13 fordert die Etablierung von Train-the-Trainer-Seminaren durch die Landesärztekammern für alle Weiterbildungsbefugten ab 2025. Westfalen-Lippes Kammerchef Dr. Hans (Johannes)-Albert Gehle warnt vor großen Problemen bei der Umsetzung. Der Antrag wird abgelehnt.

Donnerstag, 18 Uhr, beim 128. Deutschen Ärztetag: Für die Tagungsausgabe der Ärzte Zeitung für Freitag schreibt der Chefredakteur einen bissigen Leitartikel über die Wirkung des Deutschen Ärztetags. Eines von mehreren Beispielen ist der oben genannte abgelehnte Antrag. Tenor: Inkonsequenz. Erst moniere der Ärztetag den Nachwuchsmangel, dann aber lehne er konkret helfende Anträge ab, Weiterbildung zu verbessern. Wie gesagt, nur eines von mehreren Beispielen.

Freitagmorgen beim 128. Deutschen Ärztetag: Die Kongressausgabe der Ärzte Zeitung wird bei den Delegierten ausgelegt. Kurz nach neun Uhr wird Antrag IIIc-20 mit großer Mehrheit verabschiedet. Er fordert die Etablierung von Train-the-Trainer-Seminaren durch die Landesärztekammern für alle Weiterbildungsbefugten, nur eben nicht versehen mit einem Stichtag, lässt den Kammern also Spielraum zur Umsetzung.

Freitagmittag beim 128. Deutschen Ärztetag: Hans-Albert Gehle ist empört über den Kommentar der Ärzte Zeitung. Also reden wir miteinander.

Im Gespräch erklärt er, dass eine Fristsetzung, die Seminare ab 2025 umzusetzen, die Kammern vor rechtliche Probleme gestellt hätte. „Wenn wir etwas verpflichtend in eine Ordnung hineinschreiben wollen, müssen wir das über die Heilberufekammergesetze in die Weiterbildungsordnung der Länder bringen“, erklärte er. Ansonsten riskierten die Kammern Klagen. Dieser Prozess könne mehrere Jahre dauern und müsse mit den Landesministerien akkordiert werden.

Für Gehle ist das Verfahren um den Beschluss gerade beispielhaft für eine parlamentarische Debatte, die manchmal halt „nicht so einfach ist“.

Im Gespräch betont Gehle die Bedeutung kritischer Medien für eine funktionierende Demokratie. Er äußert aber auch die Sorge, dass einzelne Aussagen aus dem Kontext gerissen und für politische Zwecke instrumentalisiert werden könnten. „Manchmal sollte man erst noch einmal sprechen, bevor man mit einer Äußerung an die Öffentlichkeit geht“, mahnte er in Richtung der Presse.

Trotz mancher Differenzen: „Kritisch bleiben, kritisch berichten und uns vorantreiben – das wünsche ich mir.“

Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Was bringt die Entbudgetierung für Ihre Praxis, Dr. Schorn?

Kommentare
Dr. Wolfgang Bensch 10.05.202419:07 Uhr

"Dieser Prozess könne mehrere Jahre dauern und müsse mit den Landesministerien akkordiert werden."
Das ist wohl dann Akkord-Arbeit ... ;-)

Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Kommen die Kröpfe zurück nach Deutschland?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Prof. Dr. Zitzmann ist Oberarzt in der Andrologie am Uniklinikum Münster und Experte für die Behandlung von Testosteronmangel.

© Porträt: Wilfried Gerharz | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Testosteronmangel erkennen und behandeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus