Fresenius einmal mehr "besser als erwartet"

BAD HOMBURG (cw). Fresenius ist eine Bank: Die 19. Dividendenerhöhung in Folge - der Vorschlag lautet mit 95 Cent je Aktie zehn Prozent mehr - spiegelt den grundsoliden Wachstumskurs, den der Healthcarekonzern in den vergangenen Jahren zurückgelegt hat.

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Dialyse, Spezialernährung, Generika und Kliniken: Kein spektakuläres Portfolio. Doch von zunehmendem Bedarf getragen. Nicht ohne Stolz verweist Vorstandschef Dr. Ulf Schneider auf durchschnittlich 12 Prozent Wertsteigerung, die die Konzernaktie seit 2002 pro anno erzielte.

Fast überflüssig zu erwähnen, dass die Bad Homburger auch 2011 wieder Rekordmarken erzielt haben. Und zudem noch "deutlich besser als erwartet", so Schneider bei Bekanntgabe der Bilanz am Dienstag.

Nach Steuern konnte Fresenius mit 770 Millionen Euro 17 Prozent mehr verbuchen, als im Vorjahr. Die ursprüngliche Gewinn-Prognose lautete acht bis 12 Prozent Plus. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich um sechs Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Euro.

Mit 16,5 Milliarden Euro wurden drei Prozent mehr umgesetzt; währungsbereinigt hätte der Umsatz um sechs Prozent zugelegt.

Besonders gut entwickelte sich 2011 die Konzerntochter Fresenius Kabi. Mit annähernd vier Milliarden Euro (plus 8,0 Prozent) gab die auf Spezialernährung und injektabile Generika fokussierte Sparte das Zugpferd des Umsatzwachstums.

50 Anträge für Generika in der Pipeline

Wie bereits 2010 profitierte Kabi auch vergangenes Jahr von Lieferschwierigkeiten und Produktionsausfällen bei Wettbewerbern in Nordamerika. Die Knappheit bestimmter generischer Wirkstoffe nehme dort streckenweise dramatische Ausmaße an, versicherte Schneider.

Ursache der Engpässe seien unter anderem schärfere Produktionsanforderungen der Zulassungsbehörde FDA aber auch Produkt-Einstellungen, die vom Hersteller nirgends gemeldet werden müssen und die Kliniken daher unvermittelt vor Bezugsprobleme stellten. Überproportional knapp sind laut FDA injektabile Wirkstoffe, besonders Krebsmittel.

Kabi, so Schneider, sei eines der wenigen Unternehmen, das die Kliniken zuverlässig mit allen wichtigen Präparaten beliefere. 23 Zulassungsanträge für neue Generika habe man bei der FDA derzeit eingereicht, 50 weitere Anträge in der Pipline. Damit sei die Sparte für anhaltendes Wachstum gut gerüstet.

Die größte Konzerntochter, die ebenfalls Dax-notierte Fresenius Medical Care (FMC), konnte 2011 den Umsatz um ein Prozent auf 9,2 Milliarden Euro steigern. Beeindruckender ließt sich die Entwicklung der auf Dialyse-Produkte und -Dienstleistungen konzentrierten US-Gesellschaft in deren heimischer Währung: plus sechs Prozent auf 12,8 Milliarden Dollar.

Der Gewinn je Aktie nahm um neun Prozent auf 3,54 Dollar zu. Mit 0,69 Euro je Stammaktie und 0,71 Euro je Vorzug sollen die FMC-Eigner sechs Prozent mehr Dividende erhalten.

2012 will Fresenius währungsbereinigt zehn bis 13 Prozent mehr umsetzen. Der um Sondereinflüsse bereinigte Konzerngewinn soll zwischen acht und elf Prozent steigen. FMC peilt ebenfalls ein weiteres Rekordjahr an. Währungsbereinigt soll der Umsatz zwischen 13 und 15 Prozent, der Überschuss rund neun Prozent zunehmen.

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