Anlagen-Kolumne

Für einen Bärenmarkt ist es noch zu früh

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Goldman Sachs hat kürzlich einen Report veröffentlicht, in dem Chefstratege Peter Oppenheimer auf Eigenschaften und Voraussetzungen von Bärenmärkten eingeht. Bärenmärkte definieren sich durch einen Kursrückgang von mehr als 20 Prozent.

Derzeit beunruhigen Oppenheimer vier Phänomene:

  1. Der aktuelle Bullenmarkt währt schon außergewöhnlich lange.
  2. Die Aktien-Bewertungen sind in vielerlei Hinsicht so teuer wie selten zuvor.
  3. Die Gewinnmargen der Unternehmen bewegen sich auf Allzeithoch, während sie normalerweise um einen Mittelwert schwanken.
  4. Und die lockere Geldpolitik, die gerade am Wendepunkt stehen könnte.

Die Bank weist auf die Abkopplung der Preisentwicklung bei Aktien und Anleihen auf der einen Seite und der Realwirtschaft auf der anderen Seite hin. Die Vermögenspreise wurden von fallenden Zinsen in den vergangenen Jahren derart stimuliert, dass sie sich zu weit von der Realität entfernt haben. Einen Bärenmarkt-Sammelindikator stellt die Bank auch vor. Dieser beinhaltet Daten zum Arbeitsmarkt, Einkaufsmanagerumfragen, Bewertungs- und Inflationskennzahlen sowie Informationen zur Renditestrukturkurve. Im Moment steht der Indikator bei 67 Prozent. Über 60 Prozent ist wohl ein gutes Niveau, um mehr Vorsicht walten zu lassen.

Fazit: Goldman hält sich mit einer klaren Warnung noch zurück. Es heißt die Börsenampel stehe auf Gelb. Die Wahrscheinlichkeit für einen Bärenmarkt innerhalb der nächsten 24 Monate wird mit 88 Prozent angegeben. Alle Gefahren bereits heute vorwegzunehmen und den Aktien gänzlich den Rücken zu kehren erscheint jedoch verfrüht. In der Regel laufen Trends länger, als man denkt und eine geschickte internationale Aktienauswahl mit guten, strukturell wachsenden Aktien hilft in schwierigen Phasen.

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