Bürokratieabbau

KBV will Auszahlscheine vereinheitlichen

Bisher gibt es viele unterschiedliche Auszahlscheine der Krankenkassen. Im Praxisalltag raubt dies viel Zeit - das will die KBV jetzt ändern.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) will die unterschiedlichen Auszahlscheine der Krankenkassen einheitlich gestalten. Darüber verhandelt die Körperschaft nach eigenen Angaben derzeit mit den Kassen.

Ziel ist es, dass die Formulare künftig nicht nur einheitlich aussehen, sondern auch einfacher auszufüllen sind. Das soll im Praxisalltag wertvolle Zeit sparen.

Die Idee stammt von den Vertragsärzten und -psychotherapeuten selbst. Über das Webportal "Mehr Zeit für Patienten" können Ärzte die KBV auf unnötige Bürokratie bei der täglichen Arbeit aufmerksam machen.

Zu dem Onlineforum haben alle Ärzte und Psychotherapeuten Zugang, die einen KV-SafeNet- oder einen KV-Flex-Net-Anschluss besitzen. Das sind nach Angaben der KBV derzeit 40.000.

Nachdem sich Ärzte ins Safenet eingeloggt haben, gelangen sie über die Webseite http://buerokratieabbau.kv-safenet.de ins Forum. Jeder, der dort auf unnötige Bürokratie hinweist, soll zügig eine Rückmeldung erhalten, so die KBV.

Interessante und konstruktive Vorschläge zum Bürokratieabbau werden im Onlineforum veröffentlicht und können dort kommentiert werden. Die KBV prüft, ob die Ideen umgesetzt werden können, und verhandelt dann mit den Krankenkassen.

Das Forum wurde bereits Ende 2012 freigeschaltet. (jvb)

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Die Duftmarke: K-Ihhhh!

Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 10.09.201414:57 Uhr

KBV - kabarettistische Bundesvereinigung "Reloaded"?

Liebe Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV): Es geht n i c h t darum, die von aktuell 131 GKV-Kassen individuell und verwirrend gestalteten Auszahlungsscheine zu vereinheitlichen, um ein w e i t e r e s bürokratisches Formular zu kreieren, sondern um diese komplett a b z u s c h a f f e n.

Denn auf jeder Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nach Muster 1a stehen bereits alle notwendigen Krankheits- und Arztinformationen neben einem Extra-Feld für Bemerkungen. Die wiederholte GKV-Kassenabfrage der Kto.-Verbindung des Versicherten ist im EDV-Zeitalter auf Auszahlungsscheinen überflüssig!

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Dr. Thomas Georg Schätzler 05.09.201418:31 Uhr

Antworten auf Vorschläge zum Bürokratieabbau - Fehlanzeige!

Genau auf dieser Webseite http://buerokratieabbau.kv-safenet.de habe ich am 31.10.2012 meine Vorschläge platziert und meiner KVWL zur Kenntnis gegeben.

Unter dem Titel "KBV torpediert eigenen Bürokratieabbau?" habe ich im Deutschen Ärzteblatt kommentiert: "dr.med.thomas.g.schaetzler - am Mittwoch, 31. Oktober 2012 - Drei Vorschläge an die KBV/KVen zum Bürokratieabbau in der GKV und bei den Vertragsärzten/-innen

1. Abschaffung der Praxisgebühr:
Nach Schätzungen des Nationalen Normenkontrollrates vom März 2012, der die Bundesregierung beim Bürokratieabbau kontrolliert und berät, kostet allein die Verwaltung der Praxisgebühr in den Vertragsarztpraxen rund 300 Millionen Euro pro Jahr.

2. Abschaffung der Krankengeldformulare:
145 Gesetzliche Krankenkassen (Stand 2. Quartal 2012) betreiben 145 individuelle Formulare für ihre Krankengeldzahlungen nach Ende der Lohnfortzahlung. Vom Arzt wird die schlichte Fortschreibung der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) nach Muster 1 a abgefragt. Im EDV-Zeitalter müssen kleine Kästchen handschriftlich mit Krankheitsbeginn, Dauer, Wiedervorstellung, Ende der AU und Diagnoseverschlüsselung nach ICD-10 mühsam ausgefüllt werden. In vielen PKV-Unternehmen wird dieser anachronistische Unsinn auch praktiziert.

3. Vereinfachtes Vorschlagswesen:
Ende des überbürokratisierten Zugangs für Verbesserungsvorschläge über KV-SafeNet und die KBV. Verbesserungsvorschläge müssen offen vernetzt über die normalen Internet-Adressen kommuniziert werden können. Der diskriminierende A u s s c h l u s s von Kolleginnen und Kollegen o h n e eigenen KV-SafeNet- oder KV-FlexNet-Anschluss ist eine selbst geschaffene Bürokratiehürde zur Verhinderung von Verbesserungsvorschlägen!

Bis heute keine Antwort, keine Reaktion!
Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52227

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