Im achten Jahr in Folge
PKV verliert weiter Vollversicherte
Der Rückgang der Vollversicherten in der PKV hat sich auch 2019 fortgesetzt, wie aus dem MAP-Report hervorgeht. Die Coronavirus-Pandemie könnte dies noch verstärken.
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Weniger Neuzugänge als Abgänge verzeichnet die PKV seit Jahren in der Vollversicherung.
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Köln. Den privaten Krankenversicherern (PKV) ist es offenbar auch 2019 nicht gelungen, den seit Jahren anhaltenden Rückgang der Kunden in der Vollversicherung aufzuhalten. Das geht aus der aktuellen PKV-Bilanzanalyse des Branchendienstes Map-Report hervor.
Ein vollständiger Vergleich zum Jahr 2018 ist allerdings noch nicht möglich, weil nicht alle Anbieter rechtzeitig zur Erstellung der Analyse ihre Angaben zur Anzahl der Vollversicherten im vergangenen Jahr geliefert haben.
Die bislang vorliegenden Daten lassen jedoch darauf schließen, dass die Branche eine fünfstellige Zahl an Vollversicherten eingebüßt haben könnte. 2018 hatten die 33 vom Map-Report untersuchten PKV-Gesellschaften insgesamt 8.753.400 Vollversicherte im Bestand.
Rechnet man die vier Anbieter heraus, von denen noch keine aktuellen Daten vorliegen, betrug der Bestand an Vollversicherten bei den verbleibenden 29 Gesellschaften im Jahr 2018 insgesamt 8.566.935. Im vergangenen Jahr kamen diese Unternehmen in Summe auf 8.543.862 Vollversicherte. Das ist ein Minus von mehr als 23.000.
Seit 2011 Verlust einer Viertelmillion Versicherter
Damit wäre das Haupt-Geschäftsfeld der Branche im achten Jahr in Folge rückläufig. Das hat vor allem damit zu tun, dass die Anbieter mehr Kunden durch den Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung sowie durch Tod verlieren, als sie im Gegenzug an Neueintritten verzeichnen. 2018 betrug der Rückgang 17.100 Vollversicherte, 2017 lag er bei 19.300. Seit 2011 hat der Markt insgesamt knapp eine Viertelmillion Vollversicherte eingebüßt.
Wandel durch Krise beschleunigt?
Es ist davon auszugehen, dass sich der Rückgang in dem von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 beschleunigen wird. Viele Kunden, die zuvor selbstständig tätig waren, arbeiten aufgrund der Krise inzwischen angestellt und liegen mit ihrem Gehalt oft unter der Versicherungspflichtgrenze.
Hinzu kommt, dass gesetzlich versicherte Angestellte, die mit einem Wechsel in die PKV liebäugelten, angesichts der unsicheren Lage auf dem Arbeitsmarkt diese Entscheidung verschieben könnten. (bel)