Kreis Pinneberg

Regio Kliniken arbeiten am Wiederaufstieg

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ELMSHORN. Die Regio Kliniken im Kreis Pinneberg verzeichnen den größten Verlust seit dem Einstieg von Sana im Jahr 2009: Das Defizit kletterte im vergangenen Jahr auf 9,2 Millionen Euro bei einem Umsatz von 153 Millionen Euro.

Die Geschäftsführung sieht die GmbH dennoch gut aufgestellt und kündigte Investitionen in Höhe von acht Millionen Euro für das laufende Jahr an.

Geschäftsführerin Angela Bartels begründete das Minus unter anderem mit einem schlechteren Case-Mix-Index (minus vier Prozent gegenüber 2012). Die abrechenbaren Leistungen waren trotz steigenden Patientenzuspruchs (von 34.124 auf 34.322 gestiegen) um über drei Millionen Euro gesunken.

Außerdem hätten nicht gegenfinanzierte Kostensteigerungen für Personal und Material sowie Sondereffekte das Ergebnis negativ beeinflusst. Zu diesen Sondereffekten zählen auch Abrechnungskorrekturen durch den MDK, der Stornierungen von strittigen Altfällen in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro vorgenommen hatte.

Hinzu kommt die Schuldentilgung aus einem Kredit, den Sana den Regio Kliniken nach der Übernahme gewährt hatte. Die Geschäftsführung hatte schon im vergangenen Jahr auf die sich abzeichnende Entwicklung reagiert und unter anderem Personal entlassen. Insgesamt wurden 30 Vollzeitstellen abgebaut.

Die Klinik beschäftigt an ihren drei Standorten in Elmshorn, Pinneberg und Wedel insgesamt rund 2300 Mitarbeiter (rund 1400 Vollzeitstellen).Außerdem hatte man einzelne Geschäftsfelder aufgegeben oder an einem der Standorte konzentriert.

Zuweisermanagement soll ausgebaut werden

Nicht preisgeben wollte das Unternehmen die Ergebnisse der einzelnen Standorte. "Wir betrachten uns als eine Klinik", betonte Bartels. Sie verwies außerdem auf die noch nicht abgeschlossene Bewältigung der Vergangenheit, als das Haus unter anderer Trägerschaft in extreme Schieflage geraten war.

Auch der niedrige Landesbasisfallwert in Schleswig-Holstein wurde von Bartels als Begründung für das Ergebnis angeführt. Nach ihren Angaben hätte das Haus bei einer Bezahlung mit dem Hamburger Wert - den die Konkurrenz in direkter Nachbarschaft erhält - über drei Millionen Euro mehr erwirtschaftet.

Die angekündigten Investitionen sollen nun helfen, den Verlust zu verringern. Unter anderem soll Geld in den Aufbau eines chirurgischen Zentrums in Elmshorn und in den Ausbau des Gefäßzentrums fließen.

In Pinneberg soll die Neurologie erweitert und in Wedel eine Pneumologie etabliert werden. Auch das Zuweisermanagement soll ausgebaut werden. Laut Bartels sollen schon Kooperationen mit umliegenden Ärztenetzen vereinbart worden sein.

Wie diese Zusammenarbeit aussieht, wollte sie auf Nachfrage nicht konkretisieren. Die Maßnahmen werden nach ihrer Einschätzung nicht dazu führen, dass das Ergebnis für 2014 schon ausgeglichen sein wird: "Wir gehen aber davon aus, dass das Ergebnis wesentlich besser aussehen wird." (di)

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