Ruhestandsplanung

Risiko langes Leben?

Altersvorsorge mit Kapitalverzehr? Das kann ins Auge gehen, wenn der Tod später eintritt als erwartet. Doch auch gegen das Risiko der Langlebigkeit gibt es Versicherungsschutz.

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NEU-ISENBURG. Die immer weiter steigende Lebenserwartung ist ein Geschenk für jeden, der tatsächlich ein hohes Alter erreicht. Doch hat das sogenannte Risiko der Langlebigkeit schon so manchen Ruheständler auf dem falschen Fuß erwischt – weil die Absicherung des Lebensstandards auf Anlagen mit Kapitalverzehr beruht. Das heißt: Irgendwann ist das Geld verbraucht, und es bleibt nur noch die Rentenversicherung, bei Ärzten sind das in der Regel die Bezüge aus dem Versorgungswerk.

Genau dieses Problem treibt den Finanzexperten Professor Jochen Ruß, Geschäftsführer des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften, um: "Viele Menschen haben die steigende Lebenserwartung nicht im Blick bei ihrer Planung, und dann heißt es im Alter von Ende 80 oft: Mein Geld ist weg, und ich bin noch da", beschreibt Ruß das Problem plakativ.

Wie lang muss das Geld reichen?

Eine 50-Jährige habe heute eine Rest-Lebenserwartung von 36 Jahren – im Durchschnitt. "Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, 90 Jahre alt zu werden, bei 40 Prozent liegt, und die Chance, sogar den 95. Geburtstag zu erleben, über 17 Prozent beträgt", erläutert der Experte für Altersvorsorge. Ein Einzelner könne letztlich nicht wissen, wie lange das Geld reichen muss, zumal auch die Ansprüche an den Lebensstandard im Ruhestand ebenfalls gestiegen seien, weil die Gesundheit häufig mehr Aktivitäten zulässt als früher.

Wer sein Geld ausschließlich nach Rendite-Gesichtspunkten anlege und dann im Alter das Kapital nach und nach aufbrauche, vergesse häufig diese Dimension, sagt Ruß. Er empfiehlt daher, die Zeit des Ruhestands so zu planen, dass der Lebensstandard über ein lebenslang fließendes Einkommen abgesichert wird – Luxus könne dagegen aus einem Kapitalstock finanziert werden.

Die Miete wächst mit der Inflation

"Für lebenslange regelmäßige Ausgaben brauche ich ein lebenslanges Einkommen", betont Ruß. Das werde im Markt teilweise nicht ausreichend berücksichtigt. Dafür müsse jeder rechtzeitig überlegen, wie viel Geld er im Ruhestand voraussichtlich jeden Monat benötigt, um den Lebensstandard zu halten. Gegen diese Summe müsse gerechnet werden, wie hoch die monatlichen Bezüge seien, so der Finanzwissenschaftler.

Wenn sich bei der Rechnung inklusive der Bezüge aus dem ärztlichen Versorgungswerk eine Lücke ergebe, dann sollte die durch regelmäßige Bezüge geschlossen werden: durch Vermietung von Immobilien oder über eine zusätzliche Rentenversicherung.

Für Immobilien brauche man gleich am Anfang deutlich mehr Geld. Außerdem müsse immer auch damit gerechnet werden, dass die Immobilie einmal nicht vermietet werden kann. Eine wichtige Rolle spielt hier die Lage. Bei regelmäßiger Vermietung gelte im Gegenzug, dass die Miete in der Regel mit der Inflation mitwächst.

Solide Ruhestandsplanung

Bei der Rentenversicherung dagegen sei das Risiko geringer, steigende Zahlungen könnten sich aus der Überschussbeteiligung ergeben, aber ohne Garantie. Bei der Rechnung seien nicht zuletzt auch die zu erwartenden Steuerzahlungen einzubeziehen.

Fragen der Sicherung des Lebensstandards im Ruhestand sind eines der zentralen Themen in der Finanzberatung, beispielsweise beim Finanzdienstleister MLP. In speziellen Seminaren werden alle Aspekte einer soliden Ruhestandsplanung angesprochen. Zudem haben mehr als 30 MLP Berater die Zusatzqualifikation zum "zertifizierten Spezialisten für Ruhestandsplanung" an der Fachhochschule Kaiserslautern absolviert.

Die berufsbegleitende Weiterbildung vermittelt umfangreiche Kenntnisse zum Thema Vermögens- und Ruhestandsplanung, auch zu Rechtsfragen und steuerlichen Aspekten bei Erbschaft und Schenkung. (ger)

Dieser Text ist in Kooperation mit dem Finanzdienstleister MLP entstanden.

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