Anlagen-Kolumne

Schuldenkrise macht Gold attraktiv

Wenn politische Entscheidungen die Börse massiv beeinflussen, wird es für Anleger schwierig. Denn in der Politik wird häufig nicht nach rationalen Kriterien entschieden.

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Früher hieß es einmal: "Politische Börsen haben kurze Beine." Da die Tragweite und die Häufigkeit politischer Entscheidungen aber in den letzten Jahren stark gestiegen sind, kann man inzwischen von einem elementaren Börseneinflussfaktor sprechen, welcher die internationalen Investoren auf die Dauer zu deprimieren scheint.

Die Griechenlandwahlen sind dabei nur das jüngste Beispiel, weitere werden folgen.

Die internationalen strukturellen Probleme, die zu hohen Ausgaben und die Schuldenlast bleiben bestehen, daran kann auch, wie das Beispiel Griechenland zeigt, eine neue Regierung auf absehbare Zeit nichts ändern.

Prognosen bleiben somit schwierig. Das liegt auch daran, dass die politischen Entscheidungen nicht zwangsläufig einer rationalen, unternehmerischen Denkweise entstammen.

Deutlich rationaler gehen dagegen die chinesischen Politiker vor, denn diese sind dank niedriger Verschuldung weiterhin handlungsfähig.

Die Entscheidungen sind in der Regel sehr strategisch und anders als in Europa und USA nicht nur auf das kurzfristige "Flickschustern" an immer neuen "Baustellen" bedacht.

Nach einer leichten wirtschaftlichen Abkühlung hat die chinesische Konjunkturankurbelung nun begonnen.

Optimismus? Die Lage hat sich geändert

Im vergangenen Monat wurden nicht nur die Mindestreservesätze und die Leitzinsen von hohem Niveau ausgehend reduziert - in USA und Europa gibt es dagegen kaum noch Spielraum -, sondern auch zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um den Immobilienmarkt wie auch die Industrie zu unterstützen.

Mit zeitlicher Verzögerung sollte dies der Wirtschaft und dem dortigen Aktienmarkt helfen. In Hongkong gelistete Unternehmen sind zudem sehr günstig bewertet und versprechen insbesondere bei Fokus auf den chinesischen Binnenkonsum weiter hohes Wachstum.

Auch aus Sicht der Markttechnik ergeben sich inzwischen durchaus Chancen. Während seit Jahresanfang im Grunde genommen sowohl in Deutschland, aber vor allem in den USA, ein zu hoher Optimismus bei den Investoren messbar war, hat sich die Lage inzwischen geändert.

Es gibt keinen Indikator mehr, der zu hohe Zuversicht signalisiert. Im Gegenteil: Teilweise ist extremer Pessimismus zu verzeichnen. Dies gilt sowohl für Aktien als auch für das Gold.

Es ist für einen vorsichtigen Anleger sicherlich sehr früh, jetzt große Aktienkäufe zu tätigen, aber für antizyklische Investoren, die dann kaufen wollen, wenn die Kanonen donnern, hat sich die Lage definitiv verbessert.

In einer Staatsschuldenkrise wie der aktuellen bieten sich auch Goldinvestments als Schutz an.

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