Anlagen-Kolumne

Starke Marken sind keine Gewinn-Garantie

Wer in Aktien investieren will, sollte nicht nur die aktuellen Börsenlieblinge einsammeln. Höhere Rendite erzielen vor allem Werte, die nicht im öffentlichen Fokus stehen.

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Die Geldmacht der Notenbanken und der politische Wille wird wohl den Zerfall des Euros verhindern. Ein Maßnahmenpaket aus Gelddrucken, Rettungsschirmen und Nullzinspolitik, das bis Ende 2015 verfolgt werden wird, hat zur Beruhigung der Märkte geführt.

Im Schutzschirm der Notenbanken und der Politik setzen Anleger in Europa anscheinend wieder auf Aktien.

Viele haben den Aufschwung an den Börsen bisher verpasst. Wie bei Anleihen gilt auch für den Aktienmarkt: Vertrauenswürdige Marken mit konjunkturunabhängigem Geschäft sind mittlerweile richtig teuer.

Deshalb kann es strategisch sinnvoll sein, fair bewertete Konsumwerte mit unterbewerteten Aktien zu kombinieren.

Zu den größten und auch bewertungstechnisch teuersten Aktienunternehmen der Welt gehören die starken Konsummarken wie Nestlé Coca Cola, LVMH, Colgate Palmolive, Beiersdorf und Henkel.

Diese Konzerne sind nicht nur relativ krisenunabhängig. Sie profitieren auch von den hohen Wachstumsraten in den Schwellenländern.

In vielen Fällen sind Wertpapiere wie Nestlé die Lieblingsaktien der Anleger. Die Folgen des starken Kursanstieges sind hohe Bewertungen.

Durchweg liegt die Gewinnrendite der oben genannten Aktien bezogen auf den Kurs aber nur noch bei etwa fünf bis sechs Prozent pro Jahr. Dennoch beschreiten manche Investoren und auch Berater den leichtesten Weg.

Sie entscheiden sich für die "Lieblinge" der Branche und empfehlen gerne die am besten laufenden Aktienfonds.

Das Augenmerk sollte derzeit jedoch jenen Titeln und Fonds gelten, die auf den ersten Blick nicht unbedingt herausragen, aber gute Substanzkennzahlen aufweisen. Die Gewinnrenditen von Unternehmen liegen oftmals bei zehn Prozent pro Jahr.

In den aktuell günstigsten Aktienfonds befinden sich übergewichtet unter anderem Energieversorger, Rohstoffaktien sowie Telekom- und andere Industrieaktien - auch aus Italien und Spanien. Es kann durchaus sinnvoll sein, Neugelder in solche Aktienfonds zu investieren.

Gerade jetzt können sich schlaue Anleger als Krisenprofiteure erweisen und unterbewertete Aktien entweder direkt oder über Fonds günstig einsammeln.

Denn momentan ist es in Europa durchaus machbar, Blue Chips mit einer Gewinnrendite von zehn Prozent und einer Dividende von durchschnittlich vier Prozent zu ergattern.

Konsumklassiker mit einer aktuellen Gewinnrendite von etwa fünf Prozent bei einer durchschnittlichen Dividende von zwei Prozent kann man weiterhin als krisenresistente Anlage im Depot belassen.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl aufs Herz

Lesetipps
Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes