Finanzmärkte 2026

apoBank blickt optimistisch auf das Anlagejahr 2026

2026 könnte für Anleger ein Übergangsjahr werden, das Renditechancen abseits der eingefahrenen Wege bieten könnte. Das erwartet zumindest die Deutsche Apotheker- und Ärztebank.

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Wegen Baufälligkeit gesprengte Talbrücke an der Bundesstraße 45 in Bad König im Odenwald (Archivbild): Investitionen in Unternehmen, die von der Modernisierung der Infrastruktur profitieren werden, könnten 2026 gute Renditen abwerfen.

Wegen Baufälligkeit gesprengte Talbrücke an der Bundesstraße 45 in Bad König im Odenwald (Archivbild): Investitionen in Unternehmen, die von der Modernisierung der Infrastruktur profitieren werden, könnten 2026 gute Renditen abwerfen.

© Uwe Anspach/dpa

Frankfurt/Main. Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank blickt optimistischer auf das Wirtschaftswachstum 2026 in Deutschland, den USA, China und in anderen Teilen der Welt als viele andere Banken. Das zeigte sich bei der Vorstellung des Ausblicks der Standesbank auf die Finanzmärkte 2026 am Donnerstag in Frankfurt. In einem „herausfordernden Umfeld“ erwarte die Bank daher „ein konstruktives Marktjahr“, das vor allem in Schwellenländern attraktive Perspektiven biete, so der Chief Investment Officer (CIO) der apoBank Reinhard Pfingsten am Donnerstag (11. Dezember) bei einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main.

Pfingsten sieht 2026 als „Übergangsjahr“, das geprägt sein werde von einer zunehmenden Lockerung der Geldpolitik, von fiskalischen Impulsen und einer moderaten Beschleunigung des globalen Wachstums. Die apoBank erwartet demnach für die Welt im Vergleich zu 2025 ein leicht auf 2,8 Prozent erhöhtes Wachstum. Für Deutschland sieht sie ein Plus von 1,1 Prozent, für die USA von 2,4 Prozent und für China von 4,8 Prozent. Das Institut liegt mit seinen Erwartungen damit nach Angaben Pfingstens jeweils leicht über dem Durchschnitt der Erwartungen aller Banken.

Schützenhilfe von den Notenbanken

Eine gewisse Unterstützung für die Finanzmärkte erwartet Pfingsten auch durch die Notenbanken. So dürfte die US-Notenbank Federal Reserve nach dem moderaten Zinsschritt am 10. Dezember ihren Leitzins von 3,75 Prozent bis Juni weiter senken in Richtung 3,0 bis 3,25 Prozent. Zur Erinnerung: Der Leitzins der Europäischen Zentralbank liegt seit Sommer bei 2,0 Prozent. Dort werde er auch im kommenden Jahr bleiben, glaubt Pfingsten.

Auch aufgrund dieser Schützenhilfe durch niedrigere Zinsen dürften die Aktienmärkte auch 2026 weiter im Aufwind bleiben, allerdings bei geringeren Erträgen als 2025, in dem der Dax bisher immerhin um rund 20 Prozent nach oben ging. Den Deutschen Aktienindex Dax, der zum Wochenschluss am Freitag bei 24.237 Punkten lag, erwartet Pfingsten zum Jahresende 2026 bei 24.500 Punkten, wie er bei der Pressekonferenz am Donnerstag formulierte. Dies entspräche eher einer Seitwärtsbewegung als einem starken Aufwärtstrend.

Schwellenländer bieten attraktive Einstiegschancen

Da die apoBank den US-Dollar weiter im Abwertungstrend sieht und aufgrund des hohen Bewertungsniveaus der großen Technologie-Unternehmen auch die Unsicherheit über die weitere Entwicklung relativ hoch sei, werde die Bank 2026 in der Vermögensverwaltung zwar Aktien übergewichten, aber den Fokus vor allem auf Schwellenländer setzen, so Pfingsten. Diese profitierten durch den schwachen US-Dollar und durch bessere Wachstumsperspektiven.

Auch bei Rentenpapieren böten Emerging Markets aufgrund besserer Renditechancen bei sich verminderndem Risiko gute Chancen. Unter Renditegesichtspunkten seien auch US-Staatsanleihen weiter attraktiv.

Aufgrund der hohen strukturellen Nachfrage sei auch Gold weiterhin ein gutes Investment. Dagegen sei die Zwischenlagerung von Kapital in Liquidität im kommenden Jahr noch weniger attraktiv als bisher geworden – aufgrund der geringen Verzinsung.

Nebenwerte im MDax mit Perspektiven

Anlegerinnen und Anlegern, die ihr Kapital nicht zu sehr in die früher sehr risikoreichen „Emerging Markets“ (Schwellenländer) geben möchten, empfahl Pfingsten, in Deutschland auf Nebenwerte zu achten, die von Investitionen in die Infrastruktur aus dem Sondervermögen des Bundes besonders profitieren würden. Diese seien zum Beispiel im MDax zu finden. Auch in Europa gebe es durchaus attraktive Segmente, die für Aktienanleger interessant sein könnten, etwa im Bankensektor.

Als Hauptrisiken für das kommende Jahr sieht Pfingsten vor allem die geopolitischen Konflikte in vielen Teilen der Welt, aber auch die Entwicklung der Staatsverschuldung in wichtigen Industrienationen, besonders in den USA. Noch sei das Vertrauen der Anleger in US-Staatsanleihen intakt, so Pfingsten. Wie es hier weitergeht: „Das hat US-Präsident Donald Trump in der Hand.“ (ger)

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