Anlagen-Kolumne

Titos befreite Hinterlassenschaften locken wieder Investoren

Der Balkan verfügt über ein immenses Aufholpotenzial. Auch mit Blick auf den geplanten EU-Beitritt Kroatiens ist die Region für Anleger durchaus interessant.

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Es müssen nicht immer nur die Aktienmärkte aus Asien, Afrika oder Lateinamerika sein, um viel versprechende Investitionen zu tätigen. Aktuell finden deutsche Anleger preiswerte Schwellenmärkte unmittelbar vor der Haustüre.

Die Börsen der Länder des ehemaligen Jugoslawiens haben unter der Finanzkrise schwer gelitten: Seit 2007 verloren die dortigen Märkte über 70 Prozent an Wert.

Anders als viele größere Schwellenmarktbörsen haben die Balkanbörsen noch nicht auf das Ende der Finanzkrise reagiert. Die Phase scheint nun beendet. In den ersten Wochen des neuen Jahres waren die Aktienmärkte Ex-Jugoslawiens weltweit die Performancespitzenreiter.

Das liegt auch daran, dass ausländische Anleger, die ihr Kapital vor wenigen Jahren abrupt abgezogen haben, nun wieder mit ersten Investitionen zurückkommen. Allein die Bewertungsdifferenzen zu den großen Schwellenmärkten wird Investoren wieder auf den Plan rufen.

Hält diese Entwicklung an, werden die Märkte in derselben Heftigkeit zulegen, wie sie einst verloren haben. Auch die Wirtschaftsdaten sind wieder besser.

So verzeichnete Kroatien im vierten Quartal 2010 erstmals seit zwei Jahren wieder ein Wachstum. Noch stärker sollte sich Serbien erholen. Die Industrieaufträge wuchsen zuletzt um über 10 Prozent.

In Ex-Jugoslawien leben auf einer Fläche, die dreimal größer als Bayern ist, 23 Millionen Einwohner. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen der Region liegt bei etwa 5000 Euro und ist damit weit vom EU-Pendant entfernt.

Insgesamt verfügt die Region über ein immenses Aufholpotenzial. Ein Aktieninvestment in den West-Balkanstaat Kroatien wird auch im Hinblick auf den geplanten EU-Beitritt in den nächsten fünf Jahren interessant sein.

Anleger, die die gute internationale Performance verschlafen haben, sollten sich nach Aktienfonds umschauen, die schwerpunktmäßig im Balkan investieren. Noch sind die Börsen der Region sehr klein und nicht teuer.

Alle an der serbischen Börse notierten Unternehmen sind beispielsweise nur etwa halb so viel Wert wie die Puma-Aktien.

Zu beachten ist hierbei jedoch: Serbische Aktien kann der Anleger mit etwa 30 Prozent Abschlag zum Buchwert kaufen, Puma-Aktien hingegen werden mit einem Aufschlag von 150 Prozent zum Buchwert gehandelt.

Fein dosiert sollten die Märkte des Balkangebietes das Aktiendepot in diesem Jahr bereichern. Investoren müssen aber eine hohe Toleranz für Kursschwankungen mitbringen, die aber mittelfristig gut belohnt werden wird.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

apoBank-Analyse

Frauen haben bei Praxisgründungen die Nase vorn

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System