Studie

Trotz Digitalisierung mehr Jobs

Pflege- und Gesundheitsberufe zählen laut Ifo-Institut auch langfristig zu den Gewinnern am Arbeitsmarkt.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Dass die Digitalisierung den Strukturwandel der Arbeitswelt beschleunigt, pfeifen die Spatzen von den Dächern. Nach einer neuen Studie des Münchener Ifo-Instituts muss damit jedoch nicht zwangsläufig ein Beschäftigungsabbau einhergehen. Da immer mehr Beschäftigte in zukunftsträchtige Branchen wechselten, erwarte man für ganz Deutschland bis 2030 ein potenzielles Beschäftigungswachstum von 5,5 Prozent.

Bei pessimistischem Szenario seien allerdings „auch negative Arbeitsmarktfolgen denkbar“, heißt es. Das Phänomen der Arbeitsmarktpolarisierung – Servicejobs mit vergleichsweise geringem Qualifizierungsniveau nehmen ebenso zu wie Tätigkeiten mit hoher Qualifizierung – wird sich nach Ansicht der Ifo-Analysten in den kommenden Jahren noch verschärfen.

Den zahlenmäßig kräftigsten Zuwachs prognostiziert das Wirtschaftsforschungsinstitut den Pflegeberufen: 314.000 Stellen bis 2030 (+39 Prozent gegenüber 2016) seien denkbar – „begünstigt durch die demografische Entwicklung und eine geringe Automatisierbarkeit“. Auch Rechnungskaufleute und Datenverarbeitungsfachleute zählen „zu den großen Gewinnern und profitieren von der weiter fortschreitenden Digitalisierung“. Für diese Berufsgruppe werden bis zum Ende des Prognosezeitraums 208.000 zusätzliche Stellen (+25 Prozent) für möglich gehalten. Auf Platz Drei im Bundestrend setzt das Ifo „Unternehmer, Wirtschaftsprüfer und Organisatoren“ mit 243.000 neuen Stellen (+22 Prozent zu 2016).

Deutliches Beschäftigungswachstum wird darüber hinaus auch Ingenieuren, Lagerverwaltern und Transportarbeitern, den „übrigen Gesundheitsberufen“ oder Mechanikern vorhergesagt.

Auf lange Sicht auf dem absteigenden Ast befindet sich der Studie zufolge vor allem die Beschäftigung in der Finanzwirtschaft (-83.000 Stellen bis 2030, oder -16 Prozent), in der Bauwirtschaft (-71.000 Jobs oder -39 Prozent) sowie „bei anderen automatisierbaren Tätigkeiten wie Reinigung und Warenprüfung“. (cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Geldtipp-Podcast Pferdchen trifft Fuchs

Welche Investments in KI überzeugen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Hidradenitis suppurativa

Wie Acne inversa erkannt und behandelt wird

Abklärung von Ursachen

Eisenmangelanämie: Höhere Ferritin-Untergrenze für mehr Sicherheit?

Lesetipps
Hausärztin Claudia Kreuzer

© Josie Farquharson (Jfqphotos)

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht

Viele Diabetes-Patienten haben eine begleitende Depression, die wiederum die Prognose des Diabetes verschlechtern kann. Patienten mit Diabetes auf Depressionen zu screenen und gegebenenfalls zu therapieren, kann diesen Teufelskreis durchbrechen. (Symbolbild)

© AlexanderNovikov / stock.adobe.com

Eine gefährliche Kombination

Diabetes und Depressionen gehen oft Hand in Hand