Apothekennotdienst

Von wegen "stille Nacht"

Zu Weihnachten kommen Patienten mit deutlich mehr Rezepten in die Apotheke als an gewöhnlichen Notdiensten. Am häufigsten werden Antibiotika und Schmerzmittel verordnet.

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In der Apotheke brennt noch Licht.

In der Apotheke brennt noch Licht.

© Maurizio Gambarini / dpa

BERLIN. An Heiligabend und den beiden Weihnachtsfeiertagen werden ein Drittel mehr Rezepte von Patienten eingelöst als in normalen Notdiensten der Apotheken.

Im Jahr 2012 seien es 36 Prozent mehr ärztliche Verordnungen als an einem typischen Sommerwochenende gewesen, meldet die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Das habe eine Auswertung des Deutschen Arzneiprüfungsinstitutes (DAPI) im Auftrag der ABDA ergeben.

Laut DAPI wurden an einem typischen Sommerwochenende innerhalb von 24 Stunden rund 10.600 Rezepte zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) eingelöst, zu Weihnachten 2012 dagegen etwa 14.500 Verordnungen, die als so genannte "noctu"-Rezepte (lat. nachts) gekennzeichnet waren.

Die tatsächliche Inanspruchnahme des Notdienstes dürfte sogar noch höher liegen, da zum Beispiel auch dringende Selbstmedikation nachgefragt wird, so die Einschätzung der ABDA.

Die meisten Rezepte im Nacht- und Notdienst an Heiligabend und den beiden Weihnachtsfeiertagen 2012 kamen laut DAPI von Allgemeinmedizinern (24 Prozent) und Kinderärzten (21 Prozent). An der Spitze der Verordnungen lagen Antibiotika (33 Prozent) sowie Entzündungshemmer und Schmerzmittel (23 Prozent).

Apotheken können laut Gesetz 2,50 Euro inklusive MwSt. pro Inanspruchnahme des Notdienstes berechnen (§ 6 Arzneimittelpreisverordnung). Die Krankenkasse übernimmt diese Gebühr für den GKV-Versicherten, wenn der Arzt auf dem Rezept das Feld "noctu" angekreuzt hat. (eb)

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