Kettenreaktion

Warum moderne Börsensysteme zu kleinen Crashs führen

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Nach einem der besten Januarbörsen in der Geschichte gingen die Kurse in den letzten Tagen deutlich auf Talfahrt. Zur Erklärung lohnt ein Blick auf den modernen Börsenalltag.

In vielen Anlagestrategien spielt die menschliche Entscheidung keine Rolle mehr, der Computer übernimmt die Verantwortung für die Gewichtung von Aktien und Zinsanlagen.

Handelssysteme geben immer mehr Geld in Risikoanlagen, wenn die Schwankung dieser Risikoanlagen zurückgeht. Steigt aber die Volatilität, wird sofort verkauft. Solche Handelssysteme waren nach Meinung vieler Experten auch die Hauptgründe für den kollabierten US-Markt.

In den letzten Jahren haben immer mehr Profianleger diese computergesteuerten Investmentstrategien gebucht. Das lässt auch risikoscheue Investoren leichter für Aktienanlagen begeistern, denn bei stärkeren Schwankungen wird sofort und ohne Limit verkauft und Gewinne sicher gestellt oder Verluste begrenzt.

Hier liegt das eigentliche Risiko. Wenn immer mehr Anleger die gleichen Modelle anwenden, kommt es zu Kettenreaktionen am Markt.

Eine Korrektur von zehn bis 15 Prozent vom Hoch in einem Kalenderjahr ist Börsennormalität, nur die Geschwindigkeit hat überrascht. Eine Verschnaufpause war dennoch überfällig. Dem stark überzogenen Optimismus der Marktteilnehmer in den USA tut eine Abkühlung gut.

 Ob es nun zu nachhaltigen und strategischen Umschichtungen aus Aktienmärkten kommen wird, ist zu bezweifeln, denn die weltweite Konjunktur wird in diesem Jahr gut laufen und der Zins wird gerade in Europa niedrig bleiben.

Die Unsicherheit wird die nächsten Wochen wohl eher anhalten. Dennoch bleiben schwache Tage Kauftage. Bei weiter hoher Volatilität sollte auch ein beruhigendes Statement des neuen Notenbankchefs Powell nicht lange auf sich warten lassen.

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