Tag 2

Das steht heute auf der Agenda beim Ärztetag

Der Deutsche Ärztetag stand heute zunächst im Zeichen der Versorgung psychisch kranker Patienten. Die Ärzteschaft stimmt für eine sektorenüberreifende Versorgung. Den Nachmittag prägten die Debatten um GOÄ und Fernbehandlung.

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Der Hartmann-Bund wirbt zum Start von Tag 2 beim Ärztetag für "Digitalisierung jetzt!"

Der Hartmann-Bund wirbt zum Start von Tag 2 beim Ärztetag für "Digitalisierung jetzt!"

© ill

ERFURT. Nach Ansicht der Bundesärztekammer bestehen bei der langfristigen Versorgung von Betroffenen mit episodischen oder chronischen Krankheitsverläufen Verbesserungspotenziale. Menschen mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen benötigten gestufte, bedarfsgerechte und vor allem sektorenübergreifende Versorgungsmodelle. Doch noch hapert es daran. Diskutiert wurde aber auch, was Hausärzte hier in der Versorgung leisten.

Ab Nachmittag standen die GOÄ und das Fernbehandlungsverbot auf der Liste der Beratungsthemen.

Mit Spannung erwartet worden war zunächst auch die Beratung über das Thema ausländische Ärzte. Die sollte  eigentlich ab 14 Uhr starten. Denn bereits gestern zeigten sich offen die kontroversen Ansichten in diesem Punkt: So hatte Rudolf Henke gefordert: "Wir haben als Kammerchefs die verdammte Pflicht, uns schützend vor die ausländischen Kollegen zu stellen, bis Vorwürfe (über manipulierte Abschlüsse, Anm.d. Red.) konkretisiert werden". Dr. Theodor Windhorst vom BÄK-Vorstand verwies: "Bei der Diskussion über ausländische Ärzte nicht vergessen: Es gibt 50.000 Anwärter in Deutschland, die gerne Medizin studieren würden. Darauf müsse immer wieder hingewiesen werden."

Doch – wie so oft beim Ärztetag –  wurden andere Punkte vorgezogen

Bei der Debatte um die Gebührenordnung wurde am Nachmittag zwar eifrig debattiert, aber am Ende gab es dann doch nichts zu entscheiden. Dem Kurs von Dr. Klaus Reinhardt wurde stattgegeben. Fazit: Weiter so.

 Trotz der geplanten Kommission, die ein modernes Vergütungssystem erarbeiten soll, sieht Gesundheitsminister Jens Spahn die GOÄ-Novelle schließlich keineswegs als überflüssig an, wie er im Interview mit der Ärzte Zeitung erklärte.

Weitaus lebhafter war das letzte Beratungsthema des zweiten Tages: Das Fernbehandlungsverbot. Hier zweigt sich, dass die Ärzteschaft noch ein wenig um den Kompromiss ringen muss. Morgen soll es daher weiter gehen mit den Reden und Eingaben.

Derweil hatten Mitglieder des Harmannbunds bereits am Morgen das Thema Digitalisierung aktiv aufgegriffen und machten gleich am Eingang zum Ärztetag mit einem Stand und lustigen Postkarten auf das Thema aufmerksam. (reh)

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