Bei kleinen Follikeln ist IvF meist weniger erfolgreich

BERLIN (gvg). Welche Hormondosis Frauen bei einer reproduktionsmedizinischen Behandlung erhalten sollten, dafür gibt es bisher noch keine strengen Regeln. Reproduktionsmediziner bemühen sich deswegen, Patientenmerkmale herauszuarbeiten, um die Erfolgsaussichten einer Behandlung vorherzusagen und so die nötige Hormondosis besser abschätzen zu können.

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Professor Marc Germond von der Abteilung für Frauenheilkunde der Universitätsklinik Vaudois in Lausanne hat dazu in einer Metaanalyse 17 Studien ausgewertet, in denen insgesamt 2456 Frauen mit Kinderwunsch follikelstimulierendes Hormon (FSH) erhalten hatten. Von 18 vorher definierten, möglichen Einflußfaktoren blieben am Ende vier übrig, die stark mit dem Erfolg der Hormonbehandlung korrelierten.

"Das waren Alter, Körpergewicht, der FSH-Gehalt im Blut zu Beginn der Behandlung und die Zahl der Follikel mit einem Durchmesser unter elf Millimetern im Ultraschall", so Germond auf dem Kongreß der Europäischen Gesellschaft für menschliche Fortpflanzung und Embryologie in Berlin.

Kleine Follikel bedeuten geringere Erfolgsaussichten, doch bei den drei anderen Einflußfaktoren seien die Zusammenhänge nicht so linear, wie Germond auf der von der Firma Serono unterstützten Veranstaltung erläuterte. Nötig ist deswegen ein Algorithmus, der Alter, Gewicht, FSH-Gehalt im Blut und die Follikelzahl berücksichtigt und mit dessen Hilfe dann die jeweils nötige Anfangsdosis bei einer FSH-Behandlung berechnet werden kann.

Und genau daran arbeiten derzeit Statistiker an Germonds Klinik jetzt. Ist der Algorithmus fertig, soll er in einer prospektiven Studie auf seine klinische Anwendbarkeit hin untersucht werden. Das Unternehmen vertreibt das FSH-Präparat GONAL-f® (FbM), dessen Dosis dank eines neuen Meßverfahrens sehr exakt festgelegt werden kann.

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