Impfen schützt bei leichter und schwerer COPD

NEU-ISENBURG (eis). Patienten mit chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung (COPD) müssen fit gemacht werden, um Exazerbationen vorzubeugen. Außer Raucherentwöhnung, spezieller Ernährung und Sport gehört dazu die Grippe-Impfung. Daß der Schutz sehr sinnvoll ist, hat jetzt eine Studie in Thailand bestätigt.

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An der Untersuchung am Siriraj Hospital in Bangkog nahmen 125 Patienten teil, und zwar je etwa ein Drittel mit leichter, moderater oder schwerer COPD, gemessen an der Einsekundenkapazität FEV1 (Chest 125, 2004, 2011). Je etwa die Hälfte der Patienten in jeder Gruppe erhielt nach dem Zufallsprinzip entweder die Influenza-Vakzine oder ein Placebo. Während der Grippe-Saison wurden dann alle Grippe-bedingten akuten Atemwegsinfektionen (ARI) registriert.

Nach Angaben von Dr. Phunsup Wongsurakiat und seinen Kollegen betrug während der sechsmonatigen Studie in der Impfgruppe die Rate der Grippe-bedingten ARI 6,8 pro 100 Patienten und Jahr und 28,1 in der Placebo-Gruppe. Daraus ergab sich eine Schutzwirkung der Impfung von 76 Prozent.

Die Vakzine schützte dabei Patienten mit leichter COPD ähnlich gut wie Patienten mit schwerer COPD. So ergab sich unter den Geimpften mit leichter COPD eine Rate von Grippe-bedingten ARI von 4,5 pro 100 Patienten und Jahr sowie bei schwerer COPD von 4,6 Grippe-bedingter ARI. Bei den Ungeimpften wurden Infektionsraten von 28,2 bei leichter und 31,2 bei schwerer COPD ermittelt.

In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission allen Patienten mit chronischen Lungenleiden die Impfungen gegen Influenza und Pneumokokken. Die Grippe-Impfung sollte dabei jedes Jahr im Herbst vorgenommen werden. Gegen Pneumokokken kann jederzeit geimpft werden.

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