Trockene Augen

Cannabis-Tropfen als Ansatz bei Augenschmerz

Trockene Augen bringen häufig starke, chronische Schmerzen mit sich. Neue THC-Augentropfen sollen diese lindern.

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Augentropfen aus Cannabis? Kölner Forscher haben diese entwickelt.

Augentropfen aus Cannabis? Kölner Forscher haben diese entwickelt.

© darren415 / stock.adobe.com

BERLIN. Forscher der Universitäts-Augenklinik Köln haben Augentropfen mit Cannabiswirkstoffen entwickelt, um Schmerzen als Folge des trockenen Auges zu lindern.

Die ersten Studienergebnisse seien vielversprechend, in Kürze solle die Wirkung an Patienten getestet werden, teilt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) aus Anlass ihres Kongresses in Berlin mit, der am 26. September beginnt.

Fast jeder Zehnte leidet in Deutschland an trockenen Augen, der häufigsten chronischen Augenerkrankung. Dabei ist bekanntlich die Tränkenproduktion gestört, eine häufige Folge sind chronische, starke Schmerzen.

„Wir verfügen bisher über keine wirksame Therapie gegen diese Schmerzen“, wird Professor Claus Cursiefen, Präsident der DOG, in der Mitteilung der Gesellschaft zitiert. „Unsere Hoffnungen ruhen deshalb auf Augentropfen mit Cannabiswirkstoffen.“

Augen besonders schmerzempfindlich

Die Tropfen enthielten Tetrahydrocannabinol und seien auf Basis von semifluorierten Alkanen (SFA) entwickelt worden, da sich Cannabiswirkstoffe nicht in Wasser lösen ließen. So könnten hohe Wirkstoffmengen an die Augenoberfläche transportiert werden.

„Das Auge, vor allem die Hornhaut, besitzt mehr Nervenenden als jedes andere Gewebe des menschlichen Körpers und ist deshalb auch so schmerzempfindlich“, erinnert Projektleiter Professor Philipp Steven in der Mitteilung.

Die THC-Augentropfen seien bereits in einer experimentellen Studie getestet worden. Die Ergebnisse belegten: Bei Mäusen mit trockenen Augen führten die Tropfen zu einer starken Besserung der Erkrankung und der Funktion der Nervenenden.

„Wir gehen davon aus, dass die Cannabis-Augentropfen an die Nervenenden binden und so ihre Wirkung vermitteln“, so Steven.

Aufgrund der niedrigen Dosis erwarteten die Forscher keine unerwünschten Effekte im zentralen Nervensystem, etwa in Form von psychischen Veränderungen. Die erste klinische Studie sei bereits in Planung. (mmr)

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