Rosiglitazon plus Sulfonylharnstoff ist gutes Gespann bei Typ-2-Diabetes

MÜNCHEN (hbr). Mit einer oralen Kombinationstherapie aus Rosiglitazon und Sulfonylharnstoff erreichen mehr Patienten mit Diabetes ihre HbA1c-Ziele als mit einer Sulfonylharnstoff-Monotherapie.

Veröffentlicht:

Das sind erste Ergebnisse der RESULT-Studie (Rosiglitazone Early versus SULfonylurea Titration), die beim europäischen Diabeteskongreß in München vorgestellt worden ist.

An der Untersuchung nahmen in zwei Behandlungsgruppen etwa 200 Typ-2-Diabetiker zwei Jahre lang teil. Die erste Gruppe wurde mit einem Sulfonylharnstoff behandelt und erhielt zusätzlich ein Placebo; bei Bedarf konnte die Dosis erhöht werden. Auch in der zweiten Gruppe konnte die Dosis der Medikation gesteigert werden; hier erhielten die Patienten zusätzlich zum Sulfonylharnstoff bis zu acht Milligramm des Insulinsensitizers Rosiglitazon (Avandia®) täglich.

Die beiden Wirkprinzipien ergänzen sich: Sulfonylharnstoffe stimulieren die Insulinsekretion der Bauchspeicheldrüse, und Rosiglitazon vermindert die Insulinresistenz. Mehr als 80 Prozent der Typ-2-Diabetiker haben eine Insulinresistenz, die mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko einhergeht.

Erste Auswertungen der Daten belegten, daß mit Rosiglitazon die Insulinresistenz abgenommen hat, wie Professor Stephan Matthaei vom Diabeteszentrum in Quakenbrück bei einem von GlaxoSmithKline unterstützten Symposium berichtet hat. Bei der Monotherapie sei die Insulinresistenz im Gegensatz dazu leicht gestiegen.

Mit der Sulfonylharnstoff-Monotherapie erreichten die Patienten im Mittel keinen besseren HbA1c-Wert. Mit der Kombination jedoch konnten die Patienten ihren HbA1c von 7,6 auf sieben Prozent absenken. Diese glykämische Kontrolle blieb über zwei Jahre stabil, sagte Matthaei. Gleichzeitig erreichte jeder zweite Patient mit der Rosiglitazon-Kombination den angestrebten Zielwert von weniger als sieben Prozent. Mit der Monotherapie dagegen hatte dies nicht einmal jeder vierte geschafft.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Koordinierende Versorgung als Ziel

Long-COVID-Richtlinie in Kraft - jetzt fehlt noch die Vergütung

Lesetipps
128. Deutscher Ärztetag in der Mainzer Rheingoldhalle.

© Rolf Schulten

Berufliche Qualifikation

Ärztetag fordert von der EU Priorität für Gesundheitsthemen