Telmisartan stabilisiert die Filtrationsrate

MANNHEIM (gvg). Bei Typ-2-Diabetikern mit Bluthochdruck und beginnender Nierenfunktionsstörung läßt sich durch eine Behandlung mit Telmisartan die glomeruläre Filtrationsrate stabilisieren. In der DETAIL-Studie war die Substanz dem ACE-Hemmer Enalapril ebenbürtig.

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Die Sterblichkeitsrate von diabetischen Patienten mit Bluthochdruck und Niereninsuffizienz korreliert stark mit einem Abfall der glomerulären Filtrationsrate und mit der Albuminausscheidung, wie Professor Roland Schmieder von der Universität Erlangen beim Kardiologenkongreß in Mannheim erinnert hat.

Dem Nierenschutz durch Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems komme deswegen eine entscheidende Bedeutung zu, so Schmieder auf einer Veranstaltung des Unternehmens Boehringer Ingelheim.

In der DETAIL-Studie (Diabetics Exposed to Telmisartan and Enalapril) ist, wie berichtet, für den Angiotensin-1-Rezeptorantagonisten Telmisartan (Micardis®) belegt worden, daß er im Langzeitverlauf über fünf Jahre die Nieren von Diabetikern mit Bluthochdruck genauso effektiv schützt wie der ACE-Hemmer Enalapril. An der Untersuchung nahmen 250 Patienten an 39 Studienzentren teil, die entweder 80 Milligramm Telmisartan oder 20 Milligramm Enalapril erhielten.

Die glomeruläre Filtrationsrate nahm dabei in beiden Gruppen im ersten Jahr deutlich ab und stabilisierte sich ab dem dritten Jahr etwa 15 Millimiter pro Minute unter dem Ausgangswert. Dies werde bei diesen Patienten ohne eine protektive Therapie nicht beobachtet, wie Schmieder betonte.

Auffallend sei ferner eine mit fünf Prozent sehr niedrige Mortalitätsrate gewesen. Das könne dafür sprechen, daß die Telmisartantherapie nicht nur nephroprotektive, sondern auch kardioprotektive Wirkungen habe. Die kardioprotektive Potenz von Telmisartan wird gerade in der Ontarget-Studie im Vergleich mit dem ACE-Hemmstoff Ramipril untersucht.

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