AT-II-Antagonist beugt Rhythmusstörungen vor

MÜNCHEN (eb). Eine linksventrikuläre Hypertrophie (LVH) nimmt bei der Therapie mit dem Angiotensin-2-Rezeptorantagonisten Irbesartan besonders stark ab. Neue Daten weisen darauf hin, daß bei der Therapie auch Rhythmusstörungen vorgebeugt wird.

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Die LVH von Hypertonikern ist weit mehr als eine Anpassung des Herzens an die durch den Hochdruck gestiegenen Anforderungen. Es findet ein bindegewebiger Umbau statt, der Kontraktionsfähigkeit und Elastizität des Myokards einschränkt, hat Professor Burkhard Weißer aus Kiel in München erläutert.

Durch eine linksventrikuläre Hypertrophie steigt das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. Zur blutdrucksenkenden Therapie von Patienten mit LVH sollten Substanzen verwendet werden, die die Hypertrophie zurückbilden. Direkte Vergleichsstudien hätten belegt, daß Angiotensin-Rezeptorantagonisten bei ähnlicher Blutdrucksenkung anderen Antihypertensiva überlegen seien, so Weißer. Sie verringerten die linksventrikuläre Masse um 15 Prozent.

Doch die organprotektiven Effekte von AT-II-Antagonisten am Herzen hängen wie die protektiven Effekte an der Niere von der Dosis ab. "Man muß die Substanzen genügend hoch dosieren, um ihr Potential an Organschutz voll zu nutzen", so Weißer bei der Veranstaltung von Bristol-Myers Squibb. Bei Irbesartan (vom Unternehmen als Karvea® angeboten) liegt die optimale Dosis bei 300 mg.

Die arterielle Hypertonie und die LVH erhöhen auch das Risiko für Vorhofflimmern. Für Irbesartan ist belegt worden, daß es nach Vorhofflimmern, das in den Sinusrhythmus konvertiert wurde, die elektrische Stabilität besser erhält als ein Betablocker. In einer neuen Studie bekamen Patienten, die Amiodaron und Irbesartan erhielten, weniger Rezidive von Vorhofflimmern als bei einer Amiodaron-Monotherapie.

In der ACTIVE-Studie erhalten Patienten mit Vorhofflimmern in einem Therapiearm Clopidogrel plus ASS oder orale Antikoagulantien, im anderen Clopidogrel plus ASS oder ASS allein. Bei beiden Gruppen wird zusätzlich mit Irbesartan oder Placebo behandelt, um zu prüfen, ob dies den Schutz vor vaskulären Ereignissen verstärkt.

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