Zwei Analysen

Online sein ist das neue Atmen

Fast jeder tut es in Deutschland: das Internet nutzen, so eine Auswertung des Statistischen Bundesamts. Zeitgleich zeigt der "Freizeit-Monitor", dass das Internet des Deutschen liebstes Hobby ist – aber auch, dass es chronisch unglücklich machen kann.

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Die ganze Welt in einer Hand: Die meisten Leute in Deutschland sind mobil online, so Destatis. Doch das Internet führt auch zu "Freizeitstress", sagt eine Umfrage.

Die ganze Welt in einer Hand: Die meisten Leute in Deutschland sind mobil online, so Destatis. Doch das Internet führt auch zu "Freizeitstress", sagt eine Umfrage.

© Romolo Tavani / stock.adobe.com

WIESBADEN. Neun von zehn Menschen in Deutschland ab zehn Jahren nutzen das Internet. Das hat eine Analyse des Statistischen Bundesamts ergeben. Dies entspricht 66,5 Millionen Personen.

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64 Millionen waren im ersten Quartal dieses Jahres online. 87 Prozent haben ein Smartphone zum Surfen benutzt, knapp zwei Drittel einen Laptop und etwa sechs von zehn einen klassischen Desktop-PC (siehe nachfolgende Grafik).

Ein Tablet wählte nicht ganz jeder zweite – 16 Prozent verwendeten andere Geräte wie Media-Player, E-Book-Reader oder Smart Watches.

Die mobile Internetnutzung hat der stationären Nutzung zu Hause oder am Arbeitsplatz längst den Rang abgelaufen: 85 Prozent der Personen waren im ersten Quartal 2018 mobil online. (ajo)

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Bei den liebsten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen sind Smartphone und Internet nach einer neuen Studie die Gewinner der vergangenen fünf Jahre. Auf der Strecke bleiben dagegen immer häufiger echte Sozialkontakte wie Besuche bei den Großeltern oder Treffen mit Freunden.

Das geht aus der repräsentativen Studie Freizeit-Monitor hervor, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde und von der Stiftung für Zukunftsfragen herausgegeben wird. Dahinter steht das Tabakunternehmen British American Tobacco.

Danach hat der Freizeitstress in Deutschland weiter zugenommen. Denn je mehr Optionen es gebe, desto häufiger würden sie auch nachgefragt, sagte Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Untersuchung.

Dazu komme die Tendenz, andere in sozialen Netzwerken mit Selfies über Freizeiterlebnisse zu informieren. Glücklich seien viele Bundesbürger mit dieser Rastlosigkeit allerdings nicht. Viele wünschten sich mehr Ruhe sowie mehr Zeit für sich selbst und andere.

Für die aktuelle Studie ließ die Stiftung im Juli rund 2000 Bundesbürger ab 14 Jahren danach befragen, wie sie ihre Freizeit verbringen. Den Monitor gibt es seit 1993. Seit mehr als 20 Jahren führt das Fernsehen die Hitliste an, die meisten Zuwächse gibt es heute aber bei den neuen Medien. Bei der vergangenen Befragung im Jahr 2016 waren die liebsten Beschäftigungen Fernsehen, Radio hören und Telefonieren.

Übrigens fragt der Freizeit-Monitor auch nach den am wenigsten beliebten Freizeitbeschäftigungen. Diese "Schwarze Liste" zählt auf, was die Mehrheit der Befragten niemals in ihrer Freizeit macht. Angeführt wird die Liste vom Spielhallenbesuch (89 Prozent). Musizieren, Dichten und Malen sowie E-Book-Lesen folgen auf Platz zwei (alle mit 78 Prozent).

Rund drei Viertel der Befragten gaben darüber hinaus an, niemals zu campen (75 Prozent) oder ein Fitnessstudio zu besuchen (73 Prozent). Unbeliebt waren auch Handarbeiten und Stammtische — jeweils 69 Prozent der Interviewten nutzten keine Mußestunden dafür. Und 58 Prozent gingen nie ins Theater, in die Oper oder in ein Konzert. (dpa)

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